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Yardi Kube
Coworker in Nordamerika essen und trinken mehr während der Arbeit, sind ungebildeter, weniger kosmopolitisch, und verdienen damit mehr Geld als Europäer. Dies sind keine Klischees, sondern echte Ergebnisse des vorletzten Teils der Global Coworking Survey. Die Abstände zueinander sind allerdings nur von unterhaltendem Wert. Die Coworker eint deutlich mehr als sie trennt. Die größeren Unterschiede finden sich indes zwischen den Coworking Spaces.
By Carsten Foertsch - Dienstag, 08. März 2011

Die Präferenz für XL macht in Nordamerika auch vor Coworking Spaces nicht halt. Durchschnittlich 43 Coworker passen in einen dieser neuen Arbeitsläden rein, in Europa sind es nur 34. Noch extremere Differenzen zeigen sich im Vergleich verschiedener Größen. Zwei Drittel aller Coworking Spaces in Nordamerika bieten Platz für 30 und mehr Coworker. In Europa sind es weniger als ein Drittel.

Die Auslastung zieht mit der Größe leider nicht mit. In Nordamerika liegt sie im Schnitt bei 43%. Bei mehr als jedem zweiten Coworking Space fällt sie sogar unter 40%! Europäische Coworking Spaces füllen sich im Vergleich zu ihrer geringeren Größe deutlich besser (54%).

Die geringere Auslastung in Nordamerika führt dennoch nicht zwingend zu finanziellen Einbußen. Erstens fallen die Mieten auf der westlichen Seite des Atlantiks häufig viel günstiger aus. Zweitens ist das Platzangebot in der Regel großzügiger als in europäischen Großstädten. Die nordamerikanischen Coworking Spaces befinden sich auch öfter in kleineren Städten oder suburbanen Lagen. Drittens erfordern die Präferenzen der Coworker größere Räumlichkeiten.

Zwar wünschen sich Nordamerikaner nicht unbedingt besonders große Coworking Spaces. Aber sie mieten deutlich häufiger einen flexiblen Schreibtisch – fast jeder zweite Coworker entscheidet sich für einen. In Europa ist es nur jede Dritte.

Dementsprechend sind nordamerikanische Coworking Spaces öfter gezwungen, mehr Schreibtische für ihre jederzeit hereinschneienden Mitglieder freizuhalten. Miettechnisch ist es egal, da sie über die Mitgliedsbeiträge auch an den leeren Schreibtischen verdienen. 60% aller Coworker bezahlen einen Zugang mit 24/7-Zugang – in Europa sind es genauso viele.

Bei den anderen relevanten Arbeitskriterien existieren ansonsten kaum Unterschiede. Der Wunsch nach Interaktion und die Vereinbarung mit flexiblen Arbeitszeiten ist in beiden Gruppen genauso stark ausgeprägt.

Nur drei Dinge stechen heraus. Nordamerikanern ist die Mitgliedschaft in einer starken Gemeinschaft deutlich wichtiger (81% zu 55%), Europäer hingegen legen stärkeren Wert auf eine gute Büroinfrastruktur (78% zu 60%). Ebenso wünschen sich Europäer etwas häufiger Privatsphäre (50% zu 42%). Sie arbeiten auch öfter allein als Nordamerikaner.

In Europa verdienen zwei von drei Coworker ihren Lebensunterhalt als Selbstständige. In Nordamerika liegt dagegen der Anteil von Unternehmern mit mehreren Angestellten sowie der von Angestellten großer Firmen deutlich höher. Zwei Positionen, in denen in der Regel neben einem stärkeren Anteil an Teamarbeit auch höhere Gehälter verdient oder gezahlt werden. Die höheren Durchschnittseinkommen resultieren so vornehmlich aus dem unterschiedlichen Berufsstatus der nordamerikanischen Coworker.

Die angesprochenen Unterschiede bei der Bildung existieren tatsächlich, allerdings sind sie vergleichsweise schwach ausgeprägt. 84% aller europäischen Coworker besitzen mindestens einen Bachelor. In Nordamerika liegt der Anteil mit 76% jedoch ebenfalls extrem hoch.

Europäer mögen die Frage nach einem Coworking Visa kosmopolitischer entscheiden. Jeder zweite wünscht sich ein weltweit gültiges Coworking Visa, in Nordamerika ist es nur jeder Dritte. Allerdings stoßen Europäer in ihren vergleichsweise kleinen Ländern auch schneller an nationale Grenzen.

Die Coworker verbindet ansonsten mehr als sie trennt. Egal ob in Europa oder in Nordamerika, sie sind im Durchschnitt 34 Jahre (in den USA 33). Zwei von drei Coworkern sind Männer. Selbst die Berufsvariationen stimmen fast überein, in Nordamerikaner arbeiten ein paar mehr Leute als Programmierer. In Europa sind etwas mehr als Berater oder Architekten beschäftigt. Das war es aber schon. Auch ist die Mehrheit mit den aktuellen Preisen gleich oft zufrieden.

Und egal auf welcher Seite des Teiches, zwei Drittel aller Coworker planen derzeit keinen Wechsel ihres Coworking Spaces. Mehr als 90% von ihnen mögen den Coworking Space, in dem sie arbeiten. Für 85% aller Nordamerikaner muss nur dringend ein Imbiss oder Restaurant ums Eck liegen, bei den Europäern sind es ‚nur’ 67%.

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Alle Artikel zur ersten weltweiten Coworking-Befragung:

Start: Was Coworker an ihren Coworking Spaces mögen

Teil 1: Was Coworker wollen

Teil 2: Wer arbeitet als Coworker?

Teil 3: Die Coworking Spaces

Teil 4: Coworking Girl vs. Coworking Boy

Teil 5: Coworker in den USA

Teil 6: MacOS vs. Windows - Firefox vs. Chrome

Teil 7: Coworking in Großstädten und Kleinstädten

Teil 8: Die (Noch)-Nicht-Coworker

Teil 9: Europa vs. Nordamerika

Teil 10: Die veränderten Bedürfnisse der Coworker mit der Zeit

Teil 11: Die Stärken kleiner und großer Coworking Spaces

Teil 12: Die Altersgruppen

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