Yardi Kube: A single connected platform for flexible workspace management
Yardi Kube
Bisher berichteten wir über Coworking Spaces und ihre Mitglieder. Heute blicken wir auf die Leute, die sich für die Arbeit in einem Coworking Space interessieren könnten – und möglichen Gründen, warum sie sich bisher trotzdem nicht dafür entschieden. Die beiden wichtigsten Gründe vorweg: Entweder es gibt schlicht keinen Coworking Space in der Nähe oder sie sind an ihren Arbeitsplatz in einem Unternehmen gebunden. Außerdem fanden wir Unterschiede zwischen Leuten, die auf jeden Fall oder nur möglicherweise in einen Coworking Space wechseln würden.
By Carsten Foertsch - Dienstag, 22. Februar 2011

Ungefähr ein Drittel der Befragten arbeitete noch in keinem Coworking Space, weil in der Nähe ihres Wohnortes diese neuen Arbeitsräume fehlen. Diese Situation liegt nur zu einem geringen Teil in der räumlichen Lage begründet.

Knapp die Hälfte aller Befragten (47%) lebt in Städten mit mehr als eine Million Einwohnern. Bei Coworkern ist er etwas höher (53%). Viele der Nicht-Coworker wohnen daher auch öfter in kleineren Städten. Allerdings fällt der Unterschied unerwartet gering aus. Selbst in vielen Millionenstädten existiert also weiterhin ein starker Bedarf an Coworking Spaces.

Etwas weniger als ein Drittel der Befragten arbeitet in einem Unternehmen, deren Arbeitsplatz an ihre Bürostandorte gebunden ist. Dennoch befinden sich unter 45% aller Befragten Unternehmer oder Angestellte, die sich möglicherweise für den Platz in einem Coworking Space interessieren.

Bei den Leuten, die nicht nur möglicherweise sondern tatsächlich mit der Anmietung eines Platzes liebäugeln, steigt sogar noch einmal der Anteil der Angestellten, dafür sinkt das Interesse bei den Unternehmern, die bereits ein festes Büro besitzen.

Was uns das sagt? Bei den Angestellten ist der Wunsch nach einem weniger traditionellen Arbeitsplatz ausgeprägter, als bei denen die ihr eigenes Büro selbst dafür aufgeben müssten. Die häufigste Wechselabsicht bekunden jedoch in beiden Gruppen die Freelancer.

Immerhin jeder Achte erwähnt, die Arbeit in einem Coworking Space wäre ihnen einfach zu teuer. Darunter befinden sich überdurchschnittlich viele Arbeitssuchende, die sich auf Grund ihrer derzeitigen finanziellen Situation keinen Büroarbeitsplatz leisten können. Sie würden sofort in einen Coworking Space wechseln. Wie wäre es, ihnen einen Einstiegstarif zu ermöglichen, bei denen sie erst nach drei Monaten die erste Zahlung leisten und anschließend in einen regulären Tarif wechseln?

Auch generell liegt das Durchschnittseinkommen der ernsthaft Interessierten unter den Einkommen der nur möglicherweise Interessierten. Ein deutlich unterdurchschnittliches Einkommen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung erzielt in beiden Gruppen jedoch nur eine Minderheit.

Und wo arbeiten die potenziellen Coworker aus der Befragung bisher? Vor allem zu Hause. Bei den ernsthaft Wechselwilligen liegt der Anteil mit 48% höher als bei den Halbinteressierte mit ‚nur’ 42%.

Letztere sind öfter an einem anderen festen Bürostandort gebunden, weshalb sich der Wechsel für sie schwieriger gestaltet. Sie würden einen Coworking Space auch seltener benötigen. 69% dieser Befragten käme täglich oder mehrmals die Woche.

Bei den ernsthaft Interessierten liegt der Anteil bei 89%. Coworking Spaces, die diese Unterschiede mit verschiedenen und flexibleren Verträgen berücksichtigen, liegen also klar im Vorteil, um eine größere Zielgruppe zu erreichen.

Zwei kleine Einschränkungen müssen wir jedoch hinzufügen. Fast die Hälfte aller Halbinteressierten würde einen permanenten Schreibtisch in einem Coworking Space bevorzugen, was sich schlecht mit besonders flexiblen Mitgliedschaften verträgt.

Dafür sind sie seltener auf eine umfangreiche Büroinfrastruktur angewiesen. Mit Ausnahme der Internetverbindung finden sie alle Büroausstattungsmerkmale etwas unwichtiger als die ernsthaft Wechselwilligen. Die Bedeutungsfolge der Präferenzen bleibt jedoch in beiden Gruppen gleich.

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Bitte beachte: Für diesen Teil der weltweiten Coworking Studie befragten wir ausschließlich Personen, die sich schon einmal in irgendeiner Form mit dem Thema Coworking beschäftigten, bisher jedoch nie in einem Coworking Space arbeiteten. Wir nannten sie Nicht-Coworker, auch wenn 'Coworking' nicht an einen Coworking Space gebunden ist.

Sie repräsentieren also weder Coworker, noch stellen sie einen Querschnitt der Gesamtbevölkerung dar. Allein die Beziehung zum Thema Coworking motivierte sie zu einer Teilnahme. Die Ausprägung der Unterschiede zwischen den zwei unterschiedlichen Interessensgruppen ist daher von höherem statistischen Aussagewert als die Ausprägung innerhalb einer Gruppe.

Nur 6% der befragten Nicht-Coworker konnten sich nicht vorstellen, in einem Coworking Space zu arbeiten. Dieser Anteil war zu gering, um sie in dem Vergleich verschiedener Nicht-Coworker-Gruppen zu berücksichtigen.

Insgesamt nahmen 161 Personen an diesem separaten Abschnitt der Befragung teil. Fragen für Coworker konnten diese Teilnehmer nicht beantworten.

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Alle Artikel zur ersten weltweiten Coworking-Befragung:

Start: Was Coworker an ihren Coworking Spaces mögen

Teil 1: Was Coworker wollen

Teil 2: Wer arbeitet als Coworker?

Teil 3: Die Coworking Spaces

Teil 4: Coworking Girl vs. Coworking Boy

Teil 5: Coworker in den USA

Teil 6: MacOS vs. Windows - Firefox vs. Chrome

Teil 7: Coworking in Großstädten und Kleinstädten

Teil 8: Die (Noch)-Nicht-Coworker

Teil 9: Europa vs. Nordamerika

Teil 10: Die veränderten Bedürfnisse der Coworker mit der Zeit

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