Yardi Kube: A single connected platform for flexible workspace management
Yardi Kube
Entwicklungen, die man vorher sieht, entsprechen nicht immer den eigenen Wünschen. Vor einigen Tagen fragten wir Coworking Aktivisten und Betreiber, wo sie Coworking in fünf Jahren sehen. Zum Start der deutschen Coworking Week veröffentlichen wir heute ihre Vorstellungen, wo sie Coworking in fünf Jahren gern sehen würden. Dabei geht es nicht nur um Träume. Solche Wunschgedanken sind die Grundlage vieler Pläne, bevor sie Realität werden.
By Carsten Foertsch - Montag, 19. September 2011

Coworking nicht nur als Geschäftsmodell zur Vermietung von Tischen zu sehen, aus dem man das Beste für sich selbst herausholt, verbindet praktisch alle befragten Coworking Aktivisten. Sie möchten auch nicht nur das Beste für ihre Mitglieder. Mit Coworking wünschen sie sich die Entwicklung besserer Arbeitswelten, von denen Menschen sowie ihre Unternehmen, in denen sie arbeiten, gleichermaßen profitieren.

Voneinander lernen und eine gute Zeit haben

Für Eric von der Pariser Meuterei ist es „wichtig, dass wir den lokalen und teilenden Geist in jeder Coworking Community erhalten. Die Chance ist groß, dass Coworking zu einer „Industrie“ heranwächst, da es seine starke Nachfrage beweisen konnte. Der echte Wert hinter Coworking besteht jedoch auch in Zukunft aus Kollaboration, Offenheit, Gemeinschaft und Zugänglichkeit. Es sollte nicht nur einfach als Geschäft gesehen werden. Lokale Coworking Gemeinschaften müssen sich auf jeden Fall miteinander verbinden, um ihren Mitgliedern das Beste zu bieten.

Coworking Spaces sollten auch großen Wert auf lässige und informelle Veranstaltungen legen. Bei Coworking geht es darum, gute Zeiten miteinander zu verbringen und voneinander zu lernen. Es wäre sehr traurig, wenn Coworking Spaces sich selbst nur auf die Vermietung von Schreibtischen reduzieren.“

Jeder sollte in einem Coworking Space arbeiten können

Alex Hillman von der Indyhall in Philadelphia würde in Zukunft gerne „weniger Fragen darüber beantworten, wie man mit Coworking Spaces startet. Ich sähe die Leute am liebsten, wenn sie inspirierende Dinge mit und um Coworking in der ganzen Welt bewegen. Ich würde gerne Coworking Spaces sehen, die sich vor ihrer Eröffnung fragen, warum sie mit ihren Space starten. Und ich würde gerne eine ähnlich starke Verbindung zwischen Mitgliedern und ihren Coworking Spaces sehen, wie sie zwischen Leuten zu ihrer Heimatstadt, Schule oder ihrem Sportteam besteht.

Meine Hoffnung ist nicht, dass in Zukunft jeder in einem Coworking Space arbeitet, aber dass jeder es könnte, wenn der Wunsch dafür besteht. Ich hoffe auch auf einen Langzeiteffekt. Bisher kratzten wir nur an der Oberfläche von dem, wobei uns Coworking helfen kann und aus uns aus dem Verborgenen herausbrachte.

Ich denke nicht, dass die CEOs der hundert umsatzstärksten Unternehmen in einem Coworking Space arbeiten, zumindest nicht in einem, den wir uns heute vorstellen könne. Aber ich denke schon, dass in fünf, noch wahrscheinlicher in zehn oder fünfzehn Jahren ein CEO der hundert umsatzstärksten Unternehmen in seiner früheren Zeit in einem großartigen Coworking Space arbeitete und seine Lehren und Erfahrungen aus dieser Zeit, wie man in diesen Coworking Spaces arbeitet, auch in dieses Unternehmen einbringt und es dementsprechend führt.

Es würde ein fundamental anderer Platz zum Arbeiten entstehen. Ein fundamental besserer Platz zum Arbeiten. Das ist der Langzeiteffekt von Coworking, der mich interessiert, und warum ich die Kernwerte des Coworking so schütze und verteidige."

Mehr Coworking Spaces in ländlichen Räumen

Bisher entstehen die meisten Coworking Spaces in großen Städten. Dort, wo besonders viele Kreative arbeiten. Für Beth Buczinsky von Gone Coworking wäre es daher besonders erfreulich, wenn Coworking Spaces auch in kleineren Städten öfter anzutreffen wären: „Das wird schon deshalb passieren, weil sich die Arbeitskräfte immer mehr dezentralisieren. Selbst für große Unternehmen wird die Idee eines zentralen Büros immer unpraktischer. Diese ‚ländlichen’ Coworking Spaces werden Menschen, die in anderen Industrien arbeiten, in einer Weise nützlich sein, wie wir sie heute nicht mit Coworking verbinden: Bauern, Ärzte oder Zeitarbeiter großer Unternehmen.“

Weiterhin Platz für kleine und alternative Modelle

Alexander Lang vom Berliner co.up wünscht sich eine „diversifizierte Coworking Kultur“, in denen kleine Coworking Spaces, die Nischen besetzen, neben „Mainstream Spaces“ existieren können. Ein größerer Teil der Bevölkerung sollte die Möglichkeit besitzen, Coworking zu nutzen, „also auch Angestellte“ aus großen Unternehmen, die als Coworker „schnell und einfach einen Space online finden und buchen können“, egal in welcher Ecke der Welt sie sich befinden.

Besonders viel Platz für alternative und innovative Modelle, die sich an den Arbeits- und Lebensrealitäten der Coworker orientieren, fordert Anni Roolf, Organisatorin der europäischen Jellyweek. Für Coworker, die Kinder besitzen, „sollten die Spaces dann z.B. auch öfter eine Kinderbetreuung einrichten“. Sie möchte Coworking Spaces, die Modelle mit gesellschaftlichen Mehrwerten entwickeln. Araceli Carmargo vom Londoner Cube geht es ähnlich. Sie denkt dabei vor allem an Entwicklungsimpulse, die weit über den eigenen Coworking Space hinausgehen, am liebsten als Bausteine, die eine bessere Wirtschaft vorleben.

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