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Yardi Kube
Interaktion und Zusammenarbeit sind die Elemente, die Coworking Spaces von einfachen Räumen voller Schreibtische unterscheiden. Ihre Gastgeber fördern eine lebendige Atmosphäre und halten sie aufrecht. 'Hosting' ist eine Fähigkeit, die sich fast jeder antrainieren kann. Mit gutem Willen und einfachen Techniken können Coworking Space Manager aus toten Büros lebendige Ideenräume kreieren. Wir sprachen mit Frauke Godat über die 'Kunst des Hosting'. Sie arbeitet im gleichnamigen Netzwerk, welches weltweit Workshops zu diesem Thema anbietet.
By Nick van Ostren - Dienstag, 11. Oktober 2011

Eine neue Coworkerin kommt in einen Coworking Space. Etwas schrulliger gekleidet, richten sich einige Blicke auf sie. Sie setzt sich an einen freien Tisch. Ihr Telefon klingelt. Sie antwortet - und fängt an zu singen. Mit ihrer Musical-Version eines Telefongespräches zieht sie nun die Aufmerksamkeit aller Coworker auf sich. Und die Leute, die normalerweise nur selten miteinander reden, starten gemeinsame Gespräche über den merkwürdigen Neuzugang.

Die singende Coworkerin sorgte nicht unfreiwillig für eine kleine Unterbrechung. Sie sollte es auch. Der Coworking Space engagierte extra eine Schauspielerin, die etwas Abwechslung in den Arbeitsalltag bringen mochte.

Der Auftritt ereignete sich vor einigen Jahren in einem Coworking Space in Berlin. Es ist ein ungewöhnliches Beispiel, mit denen die Gastgebenden für mehr Interaktionen sorgten. Für Leute, die preiswertere oder weniger störende Möglichkeiten bevorzugen, gibt es noch zig andere Wege, mit denen sie Zusammenarbeit auf großer und kleiner Ebene fördern können.

Frauke Godat arbeitet als Managerin in dem Space zu dieser Zeit. Heute organisiert sie Workshops, mit denen sie die Fähigkeiten von Gastgebenden verbessert, ob in einem Coworking Space, in einem Team oder in öffentlichen Verwaltungen. Im Coworking Space heißen die Hosts oft auch Community Manager.

"Es geht darum, die Leute aus ihren üblichen Gedankengängen zu befreien", erzählt Frauke. "Wir zeigen den Leuten Werkzeuge und Methoden auf, wie sie besser in die Rolle eines Hosts oder Leiter eines Teams finden. Mit denen sie entdecken, was in ihren Gruppen steckt und wie sie die kollektive Intelligenz dieser Gruppen nutzen können." Natürlich sollten es die Leute auch mögen.

Frauke ist ein Mitglied des 'Art of Hosting' Netzwerkes, eine Gruppe die weltweit Workshops zu diesem Thema organisiert. Die Workshops der kommenden zwei Monate finden in Australien, Kanada, Israel und Deutschland statt.

Obwohl sich die Workshops nicht nur an Coworking Spaces richten, können insbesondere Space Manager und Mitglieder neue Ideen aus ihren Konzepten ziehen.

"Die Leute in Coworking Spaces entwickeln nach einiger Zeit alltägliche Routinen. Sie tendieren dazu, jeden Tag am gleichen Platz zu arbeiten. Als Gastgeber muss man diese Routinen nicht mit großen Interventionen unterbrechen, auch sehr kleine können schon hilfreich sein. Zum Beispiel, in dem man Zitate oder Fragen in den Toiletten installiert, die zum Feedback einladen. Oder in dem man, von Zeit zu Zeit, die Ordnung der Tische und Sitze verändert."

Frauke entdeckte die wichtige Rolle der Gastgebenden während ihrer Zeit im The Hub, einem Netzwerk von unabhängigen Coworking Spaces und Veranstaltungsräumen. Hub Hosts verstehen es als ihren Auftrag, ihre Mitglieder über eine Vielzahl von Aktivitäten miteinander zu verbinden. Das aktive Netzwerk, für das die Hosts sorgen, ist einer der Vorteile, welche die Hubs nach Aussage von Frauke bieten.

Viele Coworking Spaces betreiben Leute, die neben ihrem Space noch anderen berufliche Aufgaben nachgehen. Sie besitzen deshalb nicht unbedingt Erfahrung im Bereich des Hostings. Programmierer und andere Leute aus dem Webbereich kennen sich oft super im Managen von Online-Netzwerken aus, aber vielleicht weniger von denen im physischen Raum, meint Frauke: "Jedoch brauchen sie oft nur ein paar einfache Techniken und Tipps, mit dem sie den Übergang vom reinen Space Betreiber zum Host erreichen."

Nicht nur Space Betreiber lernen etwas bei ihr, auch die Mitglieder selber. Coworker, die ihren Space als nicht besonders lebendig empfinden, können ein paar Neuerungen einführen. Sie könnten sich auch selbst als Host vorschlagen und dafür im Gegenzug eine rabattierte Mitgliedschaft erhalten:

"Außerdem erhält man natürgemäß jede Menge Kontakte als Gastgeber. Auch daher wäre es für Mitglieder interessant, wenn sie diese Rolle übernehmen."

Am wichtigsten ist es jedoch, sich überhaupt die Bedeutung eines Hosts bewusst zu machen. Letztlich geht es weniger um Spiele für Mitglieder, sondern vor allem um eine kollaborative Arbeitsatmosphäre, in denen die Mitglieder täglich gerne wiederkehren.

Die Seminare von 'Art of Hosting' sind nicht kostenlos. Die Preisschilder können auf potenzielle Interessenten sogar abschreckend wirken. Frauke rät Leuten, die sich die Tickets nicht leisten können, beim Workshop-Leiter einfach nach einem Rabatt zu fragen. Auch besondere Umstände können berücksichtigt werden.

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Frauke Godat selbst leitet einen Workshop vom 18. bis 20. November in Berlin.

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