Yardi Kube: A single connected platform for flexible workspace management
Yardi Kube
New York ist bekannt für seine Größe und Extreme. Theoretisch findet jeder Topf einen Deckel. Doof nur, wenn die Entscheidung für den passenden mit den zunehmenden Möglichkeiten meist noch schwerer fällt. Das läuft bei den Coworking Spaces der Stadt nicht anders, weshalb wir den Stadtbericht für einen besseren Überblick erstmals in zwei Teilen publizieren. Heute starten wir mit Manhattan. Ob der dortigen Vielfalt sind die Grenzen zwischen Coworking Space, Bürogemeinschaft und hippes Business Center für Kleinunternehmer manchmal recht fließend.
By Carsten Foertsch - Montag, 04. April 2011

 

Manhattan Coworking Profil

Anzahl der Coworking Spaces: 12

Anzahl der Tische: 340

Durchschnittspreise pro Monat:

Fester Arbeitstisch mit 24h-Zugang: $474

Flexibler Arbeitstisch zu klassischen Bürozeiten: $278

Arbeitstisch für einen Tag: $30

Arbeitstisch im traditionellen Büro: $1312

 

42 West 24

42 West 24 steht heute noch dort, wo der Coworking Space vor fast zwölf Jahren gegründet wurde – weit vor der Zeit, in dem der Begriff ‚Coworking’ Eingang in den Sprachgebrauch fand. Monatlich zu mietende Schreibtische in angenehmer Arbeitsatmosphäre gehörten schon damals zum Konzept. Darüber hinaus bieten sie Teambüros, für diejenigen, die es etwas größer oder abgeschlossener mögen.

42 West 24 hebt sich nicht nur durch seine längere Existenz von anderen Coworking Spaces ab. Sie forcierten nie aktiv den Aufbau einer Community. Direkte Events für die Mitglieder gibt es nur selten. Andererseits füllten sie schnell eine Lücke mit ihrem damals neuem Geschäftsmodell. Und sind bis heute damit so erfolgreich, dass sie an ihrem Konzept nicht mehr groß schrauben mussten. Die 50 Leute, die dort an den 32 Schreibtischplätzen und in den weiteren acht Büros arbeiten, lernen oder lernten sich mit der Zeit auch so kennen und schätzen. Der Laden läuft jedenfalls blendend.

Der Entstehungshintergrund erinnert an klassische Coworking Space Biographien. Gegründet wurde 42 West 24 von einem Softwareunternehmen, das bis heute einen Teil der Tische in dem großen Arbeitsraum belegt. Die freien Räumlichkeiten vermieteten sie als Eigentümer des Gebäudes an andere Firmen und Einzelpersonen unter.

 

General Assembly

General Assembly beherbergt einen der jüngsten Coworking Spaces in New York. Am Broadway, zwischen der 20sten und 21sten Straße entstand auf etwa 2000 qm ein sogenannter Campus mit drei großen, offen Arbeitsräumen, einem großen Klassenraum, einer Bibliothek, einem Medialab und vielen kleinen Seminarräumen.

Die Bildungsangebote konzentrieren sich nicht ausschließlich, aber vor allem auf den Tech-Bereich. Für eine Gebühr können diese Veranstaltungen von jedermann besucht werden. Ansonsten bieten sie Mitgliedschaften für den Zugang zum restlichen Campus inklusive des Coworking-Bereichs.

Die zwei größten Arbeitsräume mit festen Schreibtischen stehen allerdings nur Mitgliedern offen, die als „New York’s viel versprechenste Start-ups“ von General Assembly zur Nutzung dieser Work Areas eingeladen wurden. Der Auswahlprozess ist nicht ganz klar, auf jeden Fall steht er weniger für Offenheit. Letztlich ist es egal, die permanenten Arbeitsflächen sind derzeit eh komplett besetzt.

 

Green Spaces

Green Spaces fällt vor allem durch seine besondere Innenausstattung auf. Alle Büromöbel sind bunt gemischt zusammengestellt und aus zweiter Hand, die sofort eine sehr heimische Atmosphäre erzeugen. Bahnpaletten fungieren als halbtransparente Trennwände zwischen den einzelnen permanenten Schreibtischplätzen. Der Bereich für die flexibleren Mieter ist mit Team- und Einzeltischen offener gestaltet und nennt sich Hotdesking Lounge. Die Miete beträgt dort inklusive 24-Stunden-Zugang $250, allerdings sollte man dafür noch während der normalen Arbeitszeiten anfangen. Feste Tische kosten etwas mehr als Doppelte. Insgesamt arbeiten derzeit 80 Mitglieder an den 40 Tischplätzen.

Auch wenn es keine Aufnahmevoraussetzung ist, richtet sich Green Spaces besonders an soziale und ökologisch nachhaltige Unternehmen. Ihre Mitglieder heißen ‚EcoPreneurs’. Die Veranstaltungen finden im SalonEco statt, wofür meist ein Teil der flexiblen Schreibtische in den Abendstunden oder am Wochenende weichen muss.

Vor anderthalb Jahren zog die Gründerin Marissa mit ihrem Coworking Space von Brooklyn nach Manhattan. Heute liegen die Arbeitsräume direkt am Broadway, in der Nähe der Canal Station. Green Spaces besitzt noch einen Schwesterladen in Denver, Colorado.

 

In Good Company

Vor vier Jahren öffnete der erste New Yorker Coworking Space speziell für Frauen. In Good Company bietet neben den Arbeitsplätzen auch Kurse und eine auf Unternehmerinnen ausgerichtete Community.

Der unlimierte Zugang zum flexiblen Arbeitsbereich kostet $400 pro Monat, Teilzeit-Pakete gibt es ab $150. Alle Optionen setzen eine jährliche Mitgliedschaft voraus. Für 400$ gibt es dafür auch den vollen Zugang zur Community und deren Veranstaltungen.

Fünfzehn Frauen können In Good Company gleichzeitig arbeiten. Die Anzahl der Mitglieder liegt jedoch über ein Vielfaches darüber. 300 Unternehmerinnen unterstützt der Coworking Space derzeit. Vergrößern sie ihr Unternehmen, müssen sie übrigens nicht ausziehen. Eine Etage tiefer stehen größere Büros für sie bereit. Im gleichen Geschoss stellen sie auch die permanenten Schreibtischplätze bereit.

 

New Work City

NWC liegt direkt am Broadway im südlichen Soho. Wie das Logo bereits vermittelt, könnten die U-Bahnanbindungen kaum besser sein. Sechs Linien liegen direkt vor der Tür, weitere benötigen nur wenige Fußminuten. Schon etwas schwieriger findet sich der Zugang zum Coworking Space. Drei kleine Buchstaben auf dem Klingelschild, mehr erlaubt der Vermieter offensichtlich nicht.

Seit NWC letztes Jahr in die neuen Räume zog, verdoppelte sich die Zahl ihrer Mitglieder auf derzeit 90. Anders als beim Nachbarn Green Spaces, existieren keine permanenten Tischplätze, für besonders treue Mitglieder machen sie jedoch Ausnahmen. Gearbeitet wird ausschließlich an großen Tischen, trotzdem stört der Nachbar nie. Die Arbeitsatmosphäre ist produktiv. Nebengeräusche fallen nur selten nervend ins Ohr. Für Gespräche stehen auch drei Meetingsräume ohne Zusatzkosten für die Mitglieder zur Verfügung. Der monatliche Beitrag beläuft sich für die Gegend auf günstige $300, inkl. Kaffee und Kopien.

NWC gründete vor kurzem die NWCUniversity mit regelmäßigen Bildungsveranstaltungen, die sich vor allem an Techies und Start-ups richten, und die von Google und Pearson gesponsert wird. Die große Eingangsfläche bietet auch Platz für viele andere Events. Leute aus anderen Ländern besuchen NWC regelmäßig, um sich über die Eröffnung eines Coworking Spaces zu informieren.

 

Paragraph

Im Paragraph arbeiten vor allem Schriftsteller, die Ruhe für ihr Schaffen suchen. Dafür drehten die Gründer den Kernbereich vieler Coworking Spaces ins Gegenteil, Gespräche im großen Arbeitsbereich sind strengstens verboten, Trennwände unterbinden jeglichen Blickkontakt. Seit 2005 sind sie mit diesem Konzept jedoch gerade bei dieser Zielgruppe sehr erfolgreich.

Wegen des begrenzten Platzes existiert eine Warteliste. 250 Mitglieder arbeiten hier derzeit, wenn auch nicht alle gleichzeitig. Etwa 40 Schreibtischplätze stehen für sie zur Verfügung. Ein 24-Stundenzugang kostet $172 pro Monat. Binden sich die Mitglieder gleich für ein halbes Jahr, besitzen sie bereits für $132 einen Arbeitsplatz in der Nähe des Union Squares.

Paragraph bietet auch mehr als abgeschlossene Arbeitsplätze. Der beste Ort für Kontakte ist die sehr hell und freundlich eingerichtete Küche. Zu späterer Stunde kann man Arbeitsraum um einen Feuerplatz herum netzwerkeln. Darüber hinaus organisiert Paragraph regelmäßige Events, die in den eigenen Räumen oder außerhalb stattfinden. Bei Runde-Tisch-Gesprächen mit Verlegern landen viele Mitglieder zudem neue Geschäfte.

 

So Techie Space

Der So Techie Space ist noch der Frischling unter den Coworking Spaces in New York. Die Gründer fanden einen großen Raum auf der 39sten Straße zwischen fünfter und sechster Avenue - ganz in  Nähe der Grand Central Station. Im Januar eröffneten sie mit 15 Arbeitsplätzen.

Die Räume richteten sie mit klassischen Büromöbeln ein. Die Tische können für kleine Unternehmen zu Inseln zusammengefasst werden. Die Gründer sitzen in der anderen Ecke des großen Raumes. Als Softwarefirma organisieren sie für ihre Mitglieder vornehmlich Veranstaltungen und Seminare im Programmierbereich. Die Mitgliedschaften starten bei $30 pro Tag.

 

Sunshine Suites, Tribeca

Anders als der Name vermuten lässt, wirken die Räume in den Sunshine Suites sehr dunkel, die Wände sind komplett schwarz gehalten. Die auf zwei Etagen verteilten Cubicles richten sich eher an kleine Unternehmen als an Freelancer.

Für letztere gibt es allerdings einen Arbeitsbereich mit vier großen Tischen, an denen insgesamt knapp 30 Leute für $275 pro Monat einen Platz zum Arbeiten finden. Die Sunshine Suites organisieren für ihre Mitglieder regelmäßige Veranstaltungen, die gerade bei sportlichen Aktivitäten auch außerhalb der bisher beiden Standorte stattfinden.

Mit ihrem Arbeitsraumkonzept betraten sie bereits 2002 den Markt. Dies erklärt wahrscheinlich, warum sich die Raumgestaltung zumindest optisch noch etwas mehr an geschlosseneren Bürokonzepten orientiert. Dem Erfolg tat es nie einen Abbruch. Allein der Standort in Tribeca zählt 500 Mitglieder, in Noho arbeiten weitere 500 Leute. Mit Unterstützung der Stadt New York entwickeln sie einen dritten Stadt in der Bronx.

 

The Hive at 55

Das Hive at 55 entstand aus einer Initiative der „Alliance for Downtown New York“, die sich der wirtschaftliche Verbesserung für Lower Manhattan widmet. Als Mitte 2009 New York’s Bürgermeister das MediaNYC2020 Programm ausrief, gehörte dazu auch die öffentliche Unterstützung eines Workspaces für Freelancer, Kleinunternehmer und Start-ups, durch die The Hive at 55 im Dezember 2009 geboren wurde.

Der Coworking Space kümmert sich neben seinen Mitgliedern auch um deren Vernetzung. Dafür kooperieren sie mit großen Institutionen von der Pace Universität, der Freelancer’s Union oder Girls in Tech ebenso wie mit kleinen Media-und Tech-Institutionen vor Ort.

Die ca. 40 Arbeitsplätze im großen Arbeitsraum fassten sie in 6 Inseln zusammen, daneben stehen einige Einzeltische. Eine Monatsmitgliedschaft mit Zugang zu der Öffnungszeiten kostet $300 pro Monat, mit 24-Stunden-Zugang sind es $500.

Für kleine Unternehmen bieten sie auch Einzelbüros für zwei bis drei Personen. Drucker, Kopierer oder Konferenzraum können in allen Mitgliedschaft ohne Aufpreis genutzt werden. Pro Woche stehen derzeit auch mindestens drei Seminare zur Auswahl, u. a. ein Spanisch-Kurs.

 

We Work Lounge

Mit der Lounge erweitert We Work ihre flexibel zu mietenden Büroräume um einen Coworking Space, der demnächst noch um ein Café bereichert wird. Die erste We Work Lounge befindet sich im Erdgeschoss mit direktem Schaufensterzugang zur Grand Street. Hier werden die potenziellen Mieter für die oberen Etagen großgezogen. Derzeit finden hier bis zu 30 Coworker Platz.

Auch die darüber liegenden sind mit natürlichem Licht durchflutet, fast alle Büros nur durch Glasscheiben voneinander getrennt. Die Türen stehen meist für Gespräche offen. Man merkt, hier sollen sich die Leute bei der Arbeit vor allem wohlfühlen.

Derzeit erfreuen sich 170 Unternehmer und 400 Mitglieder an dem Angebot von We Work. In Zukunft dürften es noch mehr werden. Auf der 34sten Straße eröffnete bereits ein zweiter Standort, im Mai kommt ein dritter im Meatpacking District hinzu. Und bis Sommer 2011 bauen sie in San Francisco an dem ersten Standort außerhalb New Yorks. In Kontakt bleiben alle Mitglieder über das firmeneigene Netzwerk WeConnect.

 

We Create NYC

Ab Mai springt ein weiterer Coworking Space auf die Landkarte von Manhattan. We Create NYC entsteht derzeit in einer Kooperation mit dem Londoner Cube. Die Mitglieder erwartet nicht nur ein klassisches Coworking-Konzept mit Veranstaltungen und Seminaren, wie es bereits aus London bekannt ist. Sie erhalten auch Zugang zur dortigen Community. Umgekehrt finden die Londoner Mitglieder gleich einen Schreibtischplatz, wenn sie in New York arbeiten. Die Gründerin des Londoner Cube kommt ursprünglich aus New York.

 

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