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Yardi Kube

Das Feindbild WeWork

Normalerweise beziehen sich Fragen der Global Coworking Survey nicht auf ein bestimmtes Unternehmen, zumal WeWork mit seinem Konzept überwiegend die Zielgruppe von traditionellen Büros und Business Centren anvisiert - dort vor allem die jüngeren Jahrgänge. Außerdem gehört Wettbewerb zum täglichen Geschäft. In Gesprächen auf vielen Coworking-Konferenzen löste WeWork jedoch mit seinem milliardenschwerem Marketingbudget in den letzten Jahren Regus als Punchbag #1 ab. Anders als Regus wirkte WeWork nie nur wie ein Fremdkörper, der den Coworking als Marketingbegriff verdrehte, sondern diente auch als Blaupause vieler neuer Coworking Spaces. 

WeWork erhöht Marketingkosten und betreibt Preisdumping

Genau wie Regus investiert WeWork überdurchschnittlich viel in Marketingaktivitäten - beispielsweise in Google-Anzeigen, um sich bei der Suche vor anderen Coworking Spaces zu listen. Ärgerlich wird es für andere Betreiber, wenn sie neben “Coworking” auch die Namen lokaler Coworking Spaces als Keyword nutzen und sich so vor dem eigentlichen Suchergebnis positionieren. Ebenso investiert WeWork massiv in Facebook-Anzeigen. Entsprechend steigen die Preise für Keywords in diesen Marketingkanälen für die Wettbewerber. Im Coworking-Markt eignet sich dieses Vorgehen allerdings nur bedingt, weil Mundpropaganda über vertraute Personen einen höheren Stellenwert besitzt, um neue Mitglieder zu gewinnen. 

Preisdumping ist ein zweites Problem. Die offiziell kommunizierten Mitgliedspreise der WeWork-Standorte liegen häufig über denen der Wettbewerber. Inoffiziell unterbietet WeWork sie zumindest in der Anfangszeit. Mitglieder werden mit kostenlosen Freimonaten und Serviceleistungen geworben. Nach Berichten sprechen sie dabei auch direkt Mitglieder anderer Coworking Spaces an. Um die Räume schnell zu füllen, bieten sie im Gesamtergebnis oft einen 50% Rabatt auf halb-, ein- oder zweijährige Verträge. Menschenleere Arbeitsräume verkaufen auch weniger Mitgliedschaften, weshalb Rabatte insbesondere in der Eröffnungsphase wenig überraschen.

Weder die Marketinganstrengungen noch die Rabatte für Neukunden sind skandalös. Sie sind auch nicht neu und finden sich in nahezu allen Märkten. Allerdings fallen sie enorm aus, und benachteiligen naheliegende Coworking Spaces im Wettbewerb. Sie verfügen nicht annähernd über die gleiche Kapitaldecke wie WeWork, mit denen sie Geld verbrennen können, um sich in den Markt und neue Mitglieder einzukaufen.

Dessen Folge - sinkende Mitgliedschaftspreise oder weniger Mitglieder -  können ohne Strategieänderung andere Coworking Spaces wirtschaftlich negativ beeinflussen. Aus diesem Grund wurde die Frage in die Global Coworking Survey aufgenommen. Im Ergebnis schadet WeWork etwa 40% aller Coworking Spaces in der fußläufigen Umgebung, mehr als ein Viertel profitiert jedoch ebenso von dem Unternehmen. 

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Die Global Coworking Survey läuft noch bis zum 26. Januar 2018. Mehr Informationen findest du hier. Die Fragen zum Thema WeWork wurden deaktiviert. Bis zum 31. Dezember 2017 nahmen 980 Befragte teil, auf deren Ergebnisse dieser Artikel basiert.

Alle Veröffentlichungen der 2018er Global Coworking Survey:

Coworking in Deutschland 2018 (Artikel)

Coworking in Deutschland 2018 (PDF)

2018er Coworking Vorhersage (Artikel) 

2018 Coworking Forecast (englisch, PDF, 6MB) 

Asian Results of the 2018 Global Coworking Survey (englisch, PDF, 6MB, Slideshare) 

WeWork schadet 40% aller Coworking Spaces in der Umgebung, aber... (Artikel) 

Weitere Artikel folgen.

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