Yardi Kube: A single connected platform for flexible workspace management
Yardi Kube
Coworking mit Kindern funktioniert oder scheitert grandios. Mit Third Door entstand in London ein gut laufender Coworking Space der ersten Kategorie. Noch in diesem Jahr öffnen die Betreiber eine weitere Filiale. Der Weg dahin war kein Zuckerschlecken. Wie Shazia Mustafa und ihr Mann Yusuf Chadun eine professionelle Arbeitsatmosphäre mit einer guten Kinderbetreuung verbinden, erzählten sie Deskmag. Wir stellen euch ihre zehn Punkte vor, die ihr beim Coplaying beachten solltet.
By Johanna Voll - Mittwoch, 07. März 2012

1. Research, Research, Research

Geht nicht nur von euren eigenen Bedürfnissen aus, sondern schaut in eurer Stadt, wie dort die Kinderbetreuung läuft, welche privaten Alternativen bereits in der (geplanten) Gegend existieren. Wie sieht deren Preisstruktur aus? Gibt es überhaupt eine Nachfrage?

Plant mit einer langen Vorlaufphase. Für Banken sind selbstCoworking Spaces ein neues Gebiet, mit Kinderbetreuung wird es noch ein Stück schwieriger, für beides zusammen müssen potentielle Geldgeber erst zeitaufwändig sensibilisiert werden. Mit einer guten Marketing-Strategie überzeugt ihr später auch zukünftige Coworker.

2. Finde das Modell, das zu euren Ansprüchen passt

Es existieren verschiedene Formen, die Coworking mit Kindern ermöglichen. Einige Spaces erlauben Kinder, solange sie niemanden stören. Woanders bestehen separate Räume, in denen sie mit oder ohne organisierte Kinderbetreuung spielen können.

Eine Kombination aus Kindergarten und einem Bereich, den ihr ausschließlich den Coworkern widmet, bewährte sich bisher am besten. Beides solltet ihr deutlich räumlich voneinander trennen. Third Door bietet zusätzlich einen „dritten“ Bereich, in denen sich Eltern und Kinder jederzeit gemeinsam aufhalten und im Tagesverlauf Zeit miteinander verbringen können, zum Beispiel während der Mahlzeiten. Die verschiedenen Varianten sind jedoch mit diversen Richtlinien und Restriktionen verbunden.

3. Versicherungen und Gesetze

Sobald Eltern ihre Aufsichtspflicht an professionelle Dienstleister wie einem Coworking Space abgegeben, kommen zusätzliche gesetzliche Auflagen ins Spiel. Sie variieren von Land zu Land, manchmal sogar innerhalb der Kommunen. Informiert euch frühzeitig darüber. Je nach Anzahl und Alter der Kinder müsst ihr geschultes Personal sowie eine kindgerechte Ausstattung organisieren. Auch dafür sind unter Umständen weitere Lizenzen zu beachten. Nicht zuletzt solltet ihr strenge Hygienebestimmungen einhalten, wenn ihr Kinder als regelmäßige Mitglieder in euren Space aufnimmt.

4. Sicherheit ist das A und O

In jedem Coworking Space wechseln ruhige Arbeitsphasen auch schnell mal mit hektischen und chaotischen Situationen. Dennoch müsst ihr jederzeit die Sicherheit der Kinder garantieren. Der Zugang zu den Räumen der Kindern benötigt besondere Sicherung, damit nicht jeder sie betreten kann, z.B. über einen PIN Code. Die Eltern sollten sich untereinander kennen, sodass fremde Gäste keinen unangemeldeten Zugang zu den Räumen erhalten. Third Door fotografiert darüber hinaus jeden neuen Besucher am Empfang.

5. Eltern als Coworker

„It's all about the parents“, fasst Shazia zusammen. Vertrauen bildet den Schlüssel zum Erfolg. Mit dem Vertrauen, dass ihre Kinder gut aufgehoben sind, arbeiten Eltern entspannter und produktiver. Wie in jedem Coworking Space ist daher der ständige Dialog mit den Coworkern unerlässlich. Euer Konzept sollte sich den Elternwünschen anpassen können.

Die Erfahrungen aus London zeigen, dass insbesondere über 35jährige Coworking Spaces mit Kindergärten nutzen. Neben den Kindergarten möchten sie auch in einer Atmosphäre arbeiten, die professionelles Arbeiten ermöglicht, erklärt Shazia.

6. Und die lieben Kleinen?

Immer mehr Kinder erzählen demnächst: „Mama und Papa arbeiten in einem Coworking Space.“ Ihre Eltern arbeiten flexibler, mobiler und oft zu unregelmäßigeren Zeiten als es ein 9to5 Job mit sich bringt. Kinder benötigen in ihren jungen Lebensjahren vor allem Routine und einen geregelten Tagesablauf, mit dem sie sich in der großen weiten Welt orientieren können. Ermöglicht daher für den Tagesablauf der Kinder feste Essenszeiten (selber kochen oder Catering?) und regelmäßig stattfindende Spiel- und Bildungsangebote.

Falls die Eltern nicht die komplette Woche bei euch verbringen, sprecht als erstes feste Tage für die Betreuung an. Die spontane Übernahme ihrer Kinder bietet ihnen natürlich dennoch besonders viele Vorteile. Generell kennen die Eltern ihre Kinder am besten und wissen, was sie brauchen und wie viel Flexibilität sie vertragen.

Genauso wenig wie ihr Kinder einfach von einem Moment zum nächsten in einem Kindergarten abladen könnt, genauso wenig funktioniert es in einem Coworking Space. Die Eingewöhnung ist nicht immer leicht und sollte Schritt für Schritt erfolgen. Erst mit den Eltern, dann zunehmend öfter und länger ohne sie. Im Zweifelsfall sind die Eltern jedoch nicht weit weg.

Was einen großen Vorteil darstellt, besitzt ein paar Haken. Manche Eltern konzentrieren sich freilich schwer, wenn sie ihre Kinder weinen hören. Mit wachsendem Vertrauen zwischen Eltern und Erziehern als neue, weitere Bezugspersonen, erledigt sich dieses Problem sehr schnell.

7. Wählt Mitarbeiter, die hinter eurer Vision stehen

"Du brauchst die richtigen Leute am richtigen Ort" ( „You have to have the right people in the right place.“), erklärt Shazia. Sie nimmt sich daher viel Zeit für die Auswahl ihrer Mitarbeiter und ihrer entsprechenden Schulung. Was anfangs länger dauert, ergibt langfristig seinen Sinn. Die Bezugspersonen der Kinder sollten dauerhaft verlässlich sein, und gute Kenntnisse im Umgang mit ihnen einbringen.

8. Flexible Konditionen für flexible Arbeit

Eine große Herausforderung stellte für Shazia das Preissystem dar. Bei Third Door setzte sich eine Kombination zwischen Pay as you go-Nutzung und monatlichen Raten durch. Je öfter die Coworker und Kunden ihren Service nutzen, desto stärker reduziert sich der Stundenpreis. Beide Preisvarianten gibt es sowohl einzeln für den privaten Kindergarten, für den Coworking Space und zusammen als noch günstigere Kombivariante.

9. Mompreneurs: Karriere mit Kindern

Mütter, die neben der Erziehung ihrer Kinder die Selbstständigkeit wagen, starten klein, z.B. mit (selbstgemachten) Produkten oder Dienstleistungen. Ihre Unternehmen wachsen aber durchaus schnell, wie die Entwicklung in den USA zeigt. Dort gehören Mompreneurs zu einer wichtigen Gruppe in der Unternehmerwelt. Informiert euch bei Gründerzentren und Initiativen über die Lage dieser Zielgruppe in eurer Stadt. Vielleicht bieten sich aktive Partnerschaften mit Vereinen an oder ihr bildet selbst den Kern in einem zukünftigen Mompreneur-Netzwerk. Momprepreneurs sind für Coworking Spaces mit Kinderbetreuung eine der wichtigsten Zielgruppen.

10. Achtung Entfremdung: Kita vs. Coworking

Nicht selten scheitern Projekte aufgrund der Einseitigkeit einer Komponente. Kappt die Verbindung zwischen beiden Elementen, betreibt ihr bald einen Coworking Space und einen separaten Kindergarten, und verschenkt die Potenziale, die in der Kombination beider liegen. Elterliche Coworker lernen sich als Unternehmer noch mehr schätzen, und unternehmen mehr gemeinsam, wenn sich ihre Kinder kennen und gut miteinander verstehen. Daraus ergeben sich viel größere Kooperationsmöglichkeiten als in einem normalen Coworking Space.

Den aktiven Austausch beider Seiten unterstützt ihr mit regelmäßigen Veranstaltungen aller Art. Kinderkurse am Nachmittag, bei denen die Eltern mitmachen. Oder Workshops rund ums Thema Erziehung, Kindergeburtstage und andere Feste im Jahresverlauf? Sicherlich versteckt sich in euren Coworker auch noch das ein oder andere Talent, das sie mit allen teilen können.

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