Yardi Kube: A single connected platform for flexible workspace management
Yardi Kube
Hartnäckig halten sich zwei Legenden. Bevor Mitglieder in ihrem ersten Coworking Space starten, arbeiteten sie oft in Coffee Shops. Und weil auch Business Centren flexible Arbeitsplätze bieten, wären sie eine Konkurrenz für Coworking Spaces. Eine Legende stimmt bedingt, die andere ist eine Ente. Zumindest laut der Leute, die heute Coworking Spaces nutzen. Heute präsentieren wir die Ergebnisse für die Mitglieder der Coworking Spaces.
By Carsten Foertsch - Mittwoch, 01. Februar 2012

Wo arbeiten die Leute am häufigsten, bevor sie in Coworking Spaces starten: in traditionellen Büros, Cafés, Bibliotheken? Weder noch! Für die meiste Arbeit saß mehr als jeder Zweite (58%) am Schreib- oder Küchentisch zu Hause. Jeder vierte (22%) nutzte die sonst üblichen Büros. Cafés eigneten sich als wichtigste Arbeitsplatzlösung nur für 4%.

90% aller Mitglieder arbeiten ab und an außerhalb ihrer Coworking Spaces

Neun von zehn Befragten arbeiten heute noch außerhalb ihrer Coworking Spaces. Nicht für Meetings, sondern für Kernarbeiten. Auch hierfür hält das Heimbüro am häufigsten her (80%), weit weniger populär sind wiederum traditionelle Büros (20%) und Cafés (14%). 
Allerdings sitzt fast jede/r Zweite ab und zu für die Arbeit in einem WiFi Café. Daraus zieht sich ihr Image als Ort für mobile Arbeiter, auch wenn sie sich nicht als regelmäßig genutzte Arbeitsplatzlösung etablierten.

Coworking Spaces und Business Centren sind keine Konkurrenten

Es könnten hunderte Business Centren in einer Nachbarschaft stehen, die meisten potenzielle Mitglieder von Coworking Spaces würden sie dennoch meiden. Dazu gehört vermutlich auch Regus. Eine Kette von Business Centren, die sich kürzlich mit ihren "1,200 operations in 90 countries" selbst als "führend in der Coworking Industrie" bezeichnete.

Vor dem Start in einem Coworking Space arbeitete jedoch nur jeder hunderteste Befragte regelmäßig in einem Business Center. Unter aktuellen Mitgliedern wären sie die unpopulärste Alternative. Und selbst bei ehemaligen Mitgliedern stößt kein anderer potenzieller Arbeitsort mehr Ablehnung.

Die Konzepte der meisten Business Centren entsprechen (bisher) selten ihren Bedürfnissen. Sie sind mehr auf steueroptimierte Gewinnmaximierung als auf Kundenbedürfnisse zugeschnitten. Einen ausführlichen Bericht über den Unterschied zwischen Coworking Spaces und Regus reichen wir demnächst nach.

Das durchschnittliche Mitglied kommt fast täglich, besitzt einen 24 Stunden-Zugang und arbeitet am flexiblen Schreibtisch

60% aller Mitglieder arbeiten mindestens drei bis vier Mal pro Woche in ihrem Coworking Space. Ein Drittel kommt sogar (werk)täglich vorbei. Am häufigsten nutzen sie einen 24-Stunden-Zugang (47%). Etwas mehr als ein Drittel buchten den Zugang zu traditionellen Bürozeiten. Für Tagestickets oder Wochentickets entscheidet sich derzeit jedes zehnte Mitglied.

Trotz der regelmäßigen Arbeit in den Spaces sitzen zwei von drei Mitglieder an einem flexiblen Tisch, den sie am Ende des Arbeitstages wieder räumen. Ein Viertel verfügt über einen permanenten Tisch, der nur ihnen gehört. Ob die gewählten Optionen ihren tatsächlichen Bedürfnissen entsprechen, erfahrt ihr in einem weiteren Teil der Coworking Survey.

Die Fahrt zum Space dauert im Schnitt 22 Minuten

Weil die Mitglieder für ihren Arbeitsplatz zahlen und selbst wählen können, sollte der Space auf jeden Fall nicht allzu weit vom ihrem Wohnort liegen. Fast zwei Drittel legen den Weg in weniger als 20 Minuten zurück, jede oder jeder Vierte benötigt sogar weniger als zehn Minuten.

Dafür nutzen sie am häufigsten den öffentlichen Nahverkehr (34%) oder das Auto (34%). Viele nehmen auch ein Fahrrad (17%) oder laufen zu Fuß in den Space (14%). Die Werte unterscheiden sich jedoch stark von Land zu Land - und von Stadt zu Stadt. Die Distanzen fallen in metropolitanen Regionen niedriger aus. In bevölkerungsdichten Großstädten Europas sind öffentliche Verkehrssysteme kulturbedingt bequemer als in einem Suburb in den USA, wo ohne Auto nichts läuft.

Coworklinge finden sich besonders häufig in Großstädten

54% aller Befragten arbeitet in Großstädten mit mehr als eine Million Einwohner. Obwohl immer mehr neue Coworking Spaces in ländlichen Gebieten eröffnen, wird der Anteil großstädtischer Mitglieder auch in Zukunft stärker zunehmen. Zum einen existieren pro Großstadt mehr Coworking Spaces, zum anderen besitzen sie einfach mehr Mitglieder pro Space.

Coworking Mitglieder werden jünger und älter

Die durchschnittlichen Coworker sind immer noch 34 Jahre und zwei Drittel von ihnen Männer - genau wie im letzten Jahr. Die Spaces erreichen heute jedoch mehr jüngere und ältere Leute. Jedes zwölfte Mitglied ist über 50 Jahre.

…und sind bestens ausgebildete Gutverdiener

Drei von vier Mitgliedern, die in Coworking Spaces arbeiten, besitzen mindestens einen Universitätsabschluss. Dieser Bildungsgrad liegt extrem deutlich über den Bevölkerungsdurchschnitt in den befragten Ländern. Dieser Vorteil wirkt auf das Einkommen - zumindest teilweise. Ein Drittel der Coworklinge verdient überdurchschnittlich. 38% aller Befragten meinte zudem, die Arbeit in einem Coworking Space verbesserte direkt ihr Einkommen, nur bei 2,5% verschlechterte es sich.

Dennoch profitieren nicht alle gleichermaßen von ihrer Mitgliedschaft in einem Space, sie hängt vom Berufsfeld ab. Während Programmierer besonders häufig in der Einkommenspitzengruppe landen, gehen 14% aller Mitglieder am Ende des Monats mit einem Einkommen nach Hause, das unter dem Durchschnitt der Erwerbsbevölkerung liegt.

Jedes Mitglied arbeitete bis heute in durchschnittlich 1,5 Coworking Spaces

Das muss Liebe sein: zwei Drittel aller Mitgliedern arbeitete bisher in nur einem einzigen Coworking Space, seit dem sie coworken. Jeder achte Befragte war schon Mitglied in zwei Coworking Spaces, ungefähr genauso viele testeten bereits drei oder mehr. Im Durchschnitt kommt ein Mitglied auf 1,5 Coworking Spaces, den sie bisher für berufliche Zwecke nutzten.

Es gibt sogar Coworker, die mehrere Mitgliedschaften für verschiedene Spaces besitzen, um gleichzeitig an unterschiedlichen Orten arbeiten zu können - je nach Laune, oder der Stadt, in der sie sich gerade aufhalten. Allerdings gehören nur 4% aller Mitglieder zu dieser Gruppe. Am häufigsten erwerben sie die Mitgliedschaft für einen weiteren Coworking Space (69%), der überraschenderweise eher in der gleichen Stadt (43%) liegt als in einer anderen (38%).

Gibt es Unterschiede zum letzten Jahr?

Viele Leser fragten nach Unterschieden zur letztjährigen Erhebung. In diesem Artikel untersuchten wir erstmalig einige Fragen, die bereits in der ersten Global Coworking Survey erschienen und theoretisch direkte Vergleiche der Coworker zwischen zwei Jahren ermöglichen würden. 
Anders als in der ersten Ausgabe beinhaltete die zweite Global Coworking Survey jedoch unterschiedliche Fragebögen für Betreiber und Mitglieder von Coworking Spaces.

Diese Methode ermöglichte eine differenzierte Betrachtung der unterschiedlichen Coworker, weil nicht nur Mitglieder sondern auch Betreiber oft in ihren Spaces als Coworker arbeiten. Aus diesem Grund können viele Fragen der ersten nicht mit der zweiten Erhebung direkt verglichen werden. Zu den Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen Mitgliedern und Betreibern berichten wir daher in einem weiteren Artikel.

:::

Die zweite weltweite Coworking Befragung:

1) Wie Coworking Spaces geboren werden

2) Arbeiten Coworking Spaces profitabel?

3) Interaktionen in und zwischen Coworking Spaces

4) Die Coworking Vorhersage 2012

5) Die Coworking Space Mitglieder

6) Was Coworking Mitglieder wollen

7) Die Entwicklung der Coworking Spaces

8) Wie Freelancer, Angestellte und Unternehmer coworken

9) Die Ex-Coworker und Noch-nicht-Coworker

10) Coworking in den USA und der EU

11) Coworking in kleinen und großen Städten

12) Vom Heimbüro in den Coworking Space

:::

Die zweite weltweite Coworking Befragung wurde durchgeführt von Deskmag in Kooperation mit dem Team von Coworking Europe und ins Französische und Spanische übersetzt von La MutinerieCoworking Spain. Die Erhebung wurde unterstützt von Emergent ResearchUniversity of Texas at AustinCoworking DeutschlandCoworking Project ItalyJellyweek.orgDeskwantedCohere Community.

ssfCoworking Statistics

Startpage