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Wie ändern sich die Arbeitsbedingungen in Coworking Spaces? 

Geteilte Räume und Infrastrukturen bilden das Fundament unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Deshalb basieren fast alle Gebäude, die mehrere Personen nutzen, auf geteilten Infrastrukturen: Treppenzugänge, Lifts, Klimaanlagen, Drucker, Büroküchen bis hin zu den Toiletten. 

Dedizierte Lösungen wie fixe Arbeitsplätze oder private Büros, insbesondere Teambüros, bieten gegenüber flexiblen oder offenen Bereichen deshalb keinen pauschal besseren Virusschutz. Die Infektionsfaktoren sind komplexer und reichen über den reinen Raum- oder Platztyp hinaus. Ebenso gelten Hygienestandards und Abstandsregeln meist in allen Räumen.

Wie Millionen andere Unternehmen setzen Coworking Spaces seit mehreren Wochen neue gesetzliche Richtlinien um. Sie arrangieren Räume neu, visualisieren Verhaltensempfehlungen. Auf starke Umbauten verzichten sie eher. Eine Auswahl ist hier beispielhaft aufgeführt. Regeln und Empfehlungen können sich situationsbedingt wieder ändern! Sie orientieren sich generell jedoch an drei Grundfragen: 

a. Was senkt die potenzielle Viruslast? 

Nach derzeitigen Kenntnisstand erfolgt eine Infektion öfter über die Luft als über den Kontakt mit Oberflächen, was eine Übertragung über Aerosole besonders in geschlossenen Innenräumen fördert. Frischluftzufuhr beseitigt nicht den Virus. Sie verdünnt die potenzielle Viruslast jedoch am effektivsten und damit die Gefahr einer Ansteckung und eines schweren Krankheitsverlaufs erheblich. 

Am einfachsten führen offene Fenster frische Luft in die Arbeitsräume, was Jahreszeiten mit weder zu heißem noch zu kaltem Wetter erleichtern. Ein nach außen gerichteter Ventilator kann die Luft aus dem Raum nach außen saugen und senkt so zusätzlich die potenzielle Viruslast. 

Klimaanlagen oder Luftreiniger mit Hepa-Filter senken die Viruslast ebenfalls, müssen jedoch entsprechend gut gewartet werden. Klimaanlagen, die lediglich Luft umwälzen, verbreiten Virenmengen eher als sie zu verdünnen.

Gestiegene hygienische Standards führen zu einer häufigeren Reinigung, insbesondere der Bereiche, die öfter frequentiert werden. Vergessen ist menschlich. Wo eine Maskenpflicht besteht, empfehlen Betreiber deshalb zusätzliche Masken für Nutzer bereitzuhalten. 

b. Wie lassen sich unnötige Körperkontakte und zu nahe Begegnungen vermeiden?

Dafür eignen sich beispielsweise Reservierungssysteme. Sie können nicht nur Meetingsräume sondern auch die Auslastung der Arbeitsplätze über den gesamten Tag besser verteilen. Die meisten Coworking-Space-Management-Apps bieten eine solche Funktion. Optische Nutzerzähler, die online eingestellt oder vor dem Eingang angebracht werden, bieten eine weitere Alternative zur selbstregulierenden Verteilung.

Abstände schafft man einfachsten, in dem man einzelne Tische und Stühle freihält. Leere Plätze laden jedoch zum Einnehmen und damit zu anstrengenden Diskussionen ein. Diese vermeidest du, wenn du Tische und Stühle zweckentfremdest, beispielsweise Zimmerpflanzen dort aufstellst oder entsprechend den Distanzregeln auseinanderziehtst oder entfernst.

Ein Meetingraum für zwei Personen kann temporär in einen Videokonferenzraum für eine Person umbenannt werden. Die reduzierte Personenkapazität in einzelnen Räumen vermeidet teure Umbauten, zumal reine Umbauten den fehlenden Platz infolge der Distanzregeln nur begrenzt ersetzen können.

In höher frequentierten Bereichen reduzieren Einbahn- oder Rundgangsysteme unnötige Begegnungen. Sie lassen sich einfacher integrieren, wenn der Coworking Space über mehrere Eingänge verfügt, und du sie nach Eingang und Ausgang unterscheidest.

Viele kleben ebenfalls Richtungs- oder Abstandszeichen auf den Boden oder die Wände und erhöhen generell das Angebot an Informationszeichen im Space. Finde jedoch die richtige Balance, in dem du freundlichere Alternativen zu Warn- und Achtungszeichen verwendest.

Zusätzliche Wege sparst du ein, in dem du stark nachgefragte Produkte wie beispielsweise Desinfektionsmittel, im Coworking Space stärker verteilst.

c. Wie lassen sich direkte Berührungen von Oberflächen vermeiden?

Viel berührte Oberflächen lassen sich oft durch eine kontaktlose Alternative ersetzen. Bewegungsmelder können Spülungen in Waschräumen auslösen. Dies spart zukünftig zusätzlich Wasser. Türen von Büros oder Toiletten lassen sich auch über Smartphone-Schlüsselsysteme öffnen. Wenn dies nicht geht, lass sie gleich offen stehen. Generell eignet sich die Zeit vor der Wiedereröffnung für ein technisches Update deines Spaces.

Werden die Richtlinien eingehalten?

Pläne erstellen ist eine, ihre Einhaltung eine andere Herausforderung.

Je weniger Neuinfektionen auftreten, desto weniger Menschen nehmen den Virus als Bedrohung wahr und ignorieren virusbedingte Regeln. Andere Personen bleiben skeptisch, weil die theoretische Gefahr sank, aber nicht verschwand. Ebenso wollen staatliche Stellen weitere Wellen von Neuinfektionen vermeiden und sanktionieren möglicherweise Regelverstöße trotz einer entspannten Lage sehr hart. 

Diese Diskrepanz kann zu Konflikten führen, die zusätzlich zu den anderen Herausforderungen auftreten. Überlege dir daher vorab, wie du diese potenzielle Problematik reagierst, sie freundlich entschärfst oder im Voraus vermeidest. 

Einige Coworking Spaces schlagen hierfür vor, die Nutzungsrichtlinien in den Verträgen anzugleichen. Andere betonen stärker die allgemeinen Ziele, die unabhängig von einer Pandemie gelten: "Keep the Community safe." In privaten Bereichen obliegt die Einhaltung vermutlich mehr den Mitgliedern, in kommunalen den Coworking Spaces.

Verliere im Klein-Klein nicht das große Bild und die Balance. Einerseits möchten Mitglieder ihre Gesundheit schützen, andererseits nutzen sie einen Coworking Space, um darin zu arbeiten. Er ist weder eine Intensivstation in einem Krankenhaus noch ein Bootcamp.

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Dieser Artikel themasiert folgende Fragen: 

Warum kehren nicht alle (früheren) Mitglieder sofort zurück  - und was erleichtert die Rückkehr?
Wie ändern sich die Arbeitsbedingungen in Coworking Spaces - und wie hält man Regeln besser ein?
Eignen sich die Maßnahmen und Begriffe?

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