Yardi Kube: A single connected platform for flexible workspace management
Yardi Kube
Du siehst ein leeres Gebäude und denkst dir, was könnte man alles daraus machen? Gehst du täglich daran vorbei, entwickeln sich aus Ideen schnell Projekte. So ging es den Initiatoren des Leerstandsmelders, die mit ihrer Seite den Leerstand in deutschen Städten für jeden sichtbar machen und zur Diskussion über langzeitarbeitslose Gebäude anregen möchte. So geht es auch einigen Betreibern von Coworking Spaces, die mit ihren neuen Arbeitsräumen gezielt unproduktiven Leerstand beseitigen wollen. Ein solches Projekt startet mit einem temporären Coworking Space in Kürze in einer leerstehenden Bremer Wollfabrik.
By Carsten Foertsch - Dienstag, 10. April 2012

In Deutschland's Städten stehen 7,5% aller Büros leer. In den sieben größten Städten ist es statistisch sogar mehr als jeder zehnte Büroraum. Vor zwanzig Jahren lag die Quote unter 2%. Wem diese Zahlen nichts sagen, es entspricht einen Leerstandswachstum von über 1000% (!) in Städten wie Hamburg oder Frankfurt. Auch zwischenzeitliche Boomphasen der deutschen Wirtschaft änderten nichts an dem Trend. Neue Arbeitsformen, die nicht in alte und neue Büros passen, sowie deutsche Baugesetze, die sich ständig ändern und einen Neubau erschwinglicher machen als die Rekonstruktion alter Gebäude, sind einige Gründe für diese Entwicklung.

Je länger ein Gebäude leersteht, desto stärker erhöhen sich die Sanierungskosten durch Verfall und Vandalismus. In vielen Großstädten verschärfen sie zudem die ohnehin angespannte Wohnraumsituation, weil leere Gebäude schlicht den Platz für Wohnraum nehmen.

Während in den Niederlanden unter der Moderation der Regierung nur noch gebaut werden darf, wenn an anderer Stelle Leerstand abgebaut wird oder zumindest kein neuer entsteht, gibt es bei Bundes- und Landesregierungen bisher keine ähnlichen Pläne. Und wenn sie reagieren, dann häufig mit plumpen Abriss, wie in vielen ostdeutschen Bundesländern.

Mit dem Leerstandsmelder ging Ende letzen Jahres nun eine Seite online, die den Leerstand für jeden transparent machen und eine Diskussion über die langzeitarbeitslosen Immobilien anregen möchte. Unter den Objekten befinden sich viele Perlen, die ansonsten nur verrotten würden. Der Leerstandsmelder startete mit lokalen, von einander unabhängigen Vereinen in Frankfurt und Hamburg. Seit kurzem sind sie auch in Berlin, Bremen und Kaiserslautern aktiv. In weniger als zwei Wochen kamen dabei in Berlin bereits mehr als 200 Leerstandsmeldungen zusammen.

Das Projekt ist politisch neutral ausgerichtet. Mitmachen kann jeder. Für die genannten Städte meldet euch einfach an und setzt ein Objekt auf die Karte - am besten mit Fotos und weiteren Infos über das Gebäude. Für die Teilnahme in weiteren Städten wendet euch direkt an den Hamburger Verein Gängeviertel e.V.

Interessant ist unproduktiver Leerstand für verschiedeneste Gruppen. Auch für Coworking Spaces, die neue Arbeitsräume suchen und alte, leerstehende Gebäude dafür um- oder zwischennutzen möchten. So entstand Coworking Wuppertal in einem Bahnhof, der 1991 für den Personenverkehr stillgelegt wurde. Der Kieler Coworking Space Werksbad zog in eine ehemalige Damenumkleidekabine eines leeren Schwimmbades. 

Die Nutzung solcher Gebäude ist selten ein Zuckerschlecken und erfordern viel Pioniergeist, Überzeugungswillen und vor allem Zeit, um die Eigentümer für eine Um- oder Zwischennutzung zu gewinnen. Projekte wie der Leerstandsmelder helfen dir vielleicht in Zukunft schneller, weil sie die Gebäude stärker in die Öffentlichkeit bringen.

Als Projekt gegen Leerstand geht in Kürze auch der Bremer Palast der Produktion an den Start, der in einer ehemaligen Wollfabrik im "verschlafenen" Stadtteil Blumenthal eröffnet. Als temporärer Coworking Space mit Veranstaltungs- und Ausstellungsflächen auf 4.500 qm wendet er sich an "Selbstausbeuter und Selbständige, Kreativarbeiter und Künstler, Prekäre und Proletarier unserer neuen Arbeitswelt". Preopening ist am 1. Mai. Das Projekt selbst läuft vom 15. Juni bis 15. Juli 2012 als "Raum zum Arbeiten, Vernetzen und Re:präsentieren". Die Teilnahme ist kostenlos. Weil die Plätze trotz der Größe nicht unendlich zur Verfügung stehen, wird um eine Bewerbung bis zum 30. April gebeten.

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