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Wie geht es Coworking Spaces nach dem Ende der Pandemie? Mit welchen Problemen sehen sie sich heute konfrontiert? Diese Fragen beantworten wir im ersten Artikel der diesjährigen Global Coworking Survey. 
By Carsten Foertsch - Mittwoch, 03. Mai 2023

Jeder zweite Coworking Space bezeichnet die eigene wirtschaftliche Situation derzeit als gut. Das sind deutlich weniger als dies für Januar 2020 sagten. Damit erreichten viele der heutigen Coworking Spaces noch nicht ihr eigenes Vor-Corona-Niveau. 

☆☆☆ Die Promotion der 2023 Global Coworking Survey wurde von Nexudus Yardi Kube unterstützt. Den ganzen Report findest du hier☆☆☆

Unterschiede zeigen sich jedoch in Abhängigkeit von der Größe. Während es großen Coworking Spaces besser geht als vor der Pandemie, haben sich viele kleine Coworking Spaces, ob in kleineren oder größeren Städten, (noch) nicht von den wirtschaftlichen Verwerfungen erholt, die ihnen die Pandemie bescherte.

Allerdings fehlen in dieser Analyse all diejenigen Coworking Spaces, welche die Pandemie nicht überstanden. Dazu gehören vermutlich sehr viele, denen es bereits vor Pandemie schlecht ging, oder keine (ausreichende) staatliche Unterstützung erhielten. Ebenso fehlen solche, die erst nachdem Pandemieausbruch eröffneten und in der Krise mehr Zeit für einen wirtschaftlichen Erfolg benötigten. 

Deshalb verglichen wir die heutigen Zahlen auch mit der Gesamtheit derjenigen Coworking Spaces, die wir 2019 zu ihrer wirtschaftlichen Situation befragten. Hier zeigt sich ein positiveres Bild. Die heutigen Coworking Spaces befinden sich insgesamt in wirtschaftlich besserer Verfassung als all jene vor der Pandemie.

Die Pandemie ist vorbei, die Herausforderungen sind es nicht. 

Die postpandemische Ära erreichte mittlerweile fast alle Coworking Spaces. Ende März sahen nur noch 2% ein großes Problem in Corona. Die meisten waren nicht mehr von Maßnahmen gegen das Virus betroffen. Und nur noch 1% erklärten, sie würden dadurch wirtschaftlich eingeschränkt. 

Damit verschwanden jedoch nicht alle Probleme. Zusammen mit ein paar neuen kehrten vor allem die alten zurück.  

Coworking Spaces brauchen neue Mitglieder 

Fast jeder zweite Coworking Space sieht in der Mitgliedergewinnung die größte Herausforderung, wie in den Zeiten vor der Pandemie. Da dies den Kern ihres Geschäftsmodell betrifft und in den wenigsten Wirtschaftsbereichen Kunden von alleine kommen, überrascht das Ergebnis wenig. 

Insbesondere wenn es den Coworking Spaces wirtschaftlich schlecht geht, wiegt kaum ein anderes Problem schwerer als der Mangel an genügend Mitgliedern (> 90%!).

Ebenso wenig erstaunt, wenn neu eröffnete Coworking Spaces hier besonders häufig ihre größte Herausforderung sehen. Weil der Anteil neuer Coworking Spaces weiterhin sehr hoch ausfällt, rangiert dieses Problem auch in der Gesamtbetrachtung weit oben.

Daneben finden vor allem kleine Coworking Spaces sowie solche in kleinen Städten und ländlichen Gegenden schwer genug neue Mitglieder. 

Hohe Immobilienpreise bleiben in Großstädten ein Problem

Am zweithäufigsten werden hohe Immobilienpreise als Problem genannt. Besonders häufig berichten Coworking Spaces in Großstädten davon, je größer die Stadt, desto häufiger. Umgekehrt besteht dieses Problem in ländlichen Regionen kaum.

Finanzielle Schwierigkeiten folgen an der dritter Stelle der Top-Liste. Dies kann alle Coworking Spaces treffen, egal wie groß, wie alt oder in welcher Gegend sie operieren. Lediglich jene, die sich in einer schlechten wirtschaftlichen Lage befinden, nennen dies überproportional häufig. 

Hohe Energiepreise nennt jeder vierte Coworking Space. Dieses Problem betrifft vor allem Standorte in Europa. 

Ein Problem kann auch fehlender Platz für Erweiterungen bedeuten. Davon berichtet etwa jeder fünfte. Für Coworking Spaces, die sich in einer wirtschaftlich guten Lage befinden, ist es das Hauptproblem. 

Allerdings nicht für erfolgreiche Ketten, die bereits ein größere Zahl an Standorten betreiben und damit das Problem bereits öfter lösen konnten. Diese finden dafür schwerer neues Personal für ihren zahlreichen Standorte. Oder kurz: Wo es genug Platz gibt, fehlen die Mitarbeiter dafür. 

Neu im Probleme-Ranking findet sich die Inflation, die etwa jeden sechsten Coworking Space hart trifft. Hier ragen solche aus den Millionenstädten heraus, wo sie als drittgrößtes Problem genannt wird. 

Eine existierende Community, die vor allem in den offenen Arbeitsräumen zusammenkommt, ist für viele Mitglieder einer der wichtigsten Entscheidungsgründe für einen Coworking Space. Und Personen, deren Coworking Space ihre Unternehmen wählten, schätzen dort vor allem die soziale Atmosphäre. 

Eine fehlende Gemeinschaft führt zu Ertragseinbußen. Dass dieses Problem vor allem Coworking Spaces in einer wirtschaftlich schlechten Situation betrifft, verwundert nicht. Eine Community fehlt zudem insbesondere in (noch) neuen Spaces sowie bei kleinen Spaces, also dort, wo (noch) wenige Mitglieder arbeiten.  Auch Coworking Spaces in dünn besiedelten Gebieten sind häufiger betroffen.

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