Ein Gastbeitrag von Angel Kwiatkowski von der Cohere Coworking Community in Fort Collins, Colorado (USA):
Hier sind drei Gründe, warum ein Raum voller Freiberufler dir und der lokalen Wirtschaft mehr Stabilität verleiht als ein mittelgroßes oder großes Unternehmen.
Freiberufler arbeiten dynamisch
Kleine Unternehmer sind agiler als große Firmenlenker. In der Zeit, in der drei Ausschüsse großer Unternehmen überhaupt erst eine Untersuchung über neue kreative Entwicklungsmöglichkeiten auf den Weg bringen, ergriffen Freiberufler und Kleinunternehmer bereits Maßnahmen, fanden Mitstreiter und setzten ihre Pläne in die Realität um. An schnelles Handeln sind sie gewöhnt. Wenn das alltägliche Business nicht mehr funktioniert, können sie bereits morgen etwas völlig Neues ausprobieren und nicht erst im nächsten Jahr.
Freiberufler arbeiten mit niedrigen Betriebskosten
Ein großes Unternehmen ist teuer. Die Stromrechnungen kosten, die Einrichtung – ob sie genutzt wird oder nicht – und erst all die Versicherungen, deren Rechnungen ständig eintrudeln und angepasst werden müssen. Wenn die Gewinnspannen fallen, bleiben die Betriebskosten trotzdem erstmal bestehen. Innerhalb kurzer Zeit droht dann das Aus, falls die Rücklagen fehlen oder eine kreative Buchhaltung nicht zu Lasten der Allgemeinheit arbeitet.
Freiberufler können sich flexibler der Wirtschaftslage anpassen, ihre Betriebskosten pro Mitarbeiter liegen wegen der schnelleren Anpassungsfähigkeiten weit unter denen eines großen Unternehmens, insbesondere wenn sie coworken. Falls es mal hart auf hart kommt, können sie für einige Zeit auch Instantnudelsuppen essen, statt ihr Geschäft schließen zu müssen.
Freiberufler können mehrere Aufgaben auf einmal erledigen
Wer besitzt größere Überlebenschancen in einer Wirtschaft, die durch ein tiefes Tal schreitet? Ein großes Unternehmen, das sich für eine Überlebensstrategie entscheidet oder Selbstständige, die gleich fünf Strategien gleichzeitig ausprobieren können?
Freiberufler erweitern ständig ihre Netzwerke und eignen sich unter harter Arbeit schneller neue Kenntnisse an, mit denen sie wettbewerbsfähig bleiben. Die Zeiten, in denen man nur mit an einem Produkt oder mit nur einer besonderen Ausbildung arbeitet, sind vorbei. (Nicht erst seit heute bedrohen ein paar verseuchte Gurken gleich die Existenz großer, spezialisierter Landwirtschaftsbetriebe). Große Unternehmen wie Microsoft kämpfen seit Jahren erfolglos damit, ihre Produktpalette zu diversifizieren. Freiberufler leben dagegen von der Vielfalt ihrer Arbeit.
Wegen dieser und vieler weiteren Gründe leben Freiberufler glücklicher und stabiler mit ihrer Arbeit. Niemand kann sie entlassen oder auf eine ungeliebte Stelle umsetzen. Ihr Lebensunterhalt hängt nicht von der Weisheit unsichtbarer Führungskräfte ab. Sie machen sich weniger Sorgen, wenn sie einen großen Kunden verlieren, weil sie schneller einen anderen finden können.
Während der Rest der Welt in Arbeitslosigkeit versinkt, zahlen die Freiberufler weiterhin ihre Kredite, kaufen in lokalen Geschäften und zahlen ihre Steuern. Sie bleiben in guten wie in schlechten Zeiten. Und verpissen sich nicht so schnell wie große Unternehmen, wenn ihnen mal kurz an einer Stelle das Geld ausgeht oder sie an anderen Orten noch mehr verdienen können.