Yardi Kube: A single connected platform for flexible workspace management
Yardi Kube
In einem viermonatigen Projekt untersuchten Studierende der Frankfurter Goethe-Universität Anspruch und Wirklichkeit von Coworking Spaces. Welche idealtypischen Aspekte besitzen sie und wie sieht es tatsächlich aus? Dafür werteten sie Medienberichte und Internetpräsenzen von lokalen Anbietern aus, mit denen sie ein Idealbild entwickelten. Anschließend befragten sie Coworker, wie sie ihren Coworking Space realistisch sehen. Was dabei herauskam?
By Dan Orbeck, Till Straube & Renard Teipelke - Dienstag, 18. September 2012

Welche Bilder verbindest du mit Frankfurt: Bankenzentrum, Flugdrehscheibe Deutschlands? In Frankfurt existiert auch eine echte Kreativwirtschaft, die sich von der Europäischen Zentralbank und anderen Banken unterscheidet. Selbst wenn sie bisher nicht ganz so groß ausfällt wie in anderen Teilen Deutschlands.

Für Wirtschaftswissenschaftler bietet sich Frankfurt normalerweise als Untersuchungsparadies an, in welchem sie viele etablierte Wirtschaftszweige exemplarisch an einem Ort oder in der Rhein-Main-Region untersuchen können, insbesondere der Finanz- oder Luftfahrtindustrie.

Keine andere Stadt bietet im Verhältnis zu ihrer Einwohnerzahl mehr Arbeitsplätze in Deutschland, wobei die hohen Mieten eine schwierige Ausgangssituation für Start-Up-Unternehmen darstellen. Frankfurt bietet daher auch keinen optimalen Boden für Coworking Spaces, aber sie bietet einen.  

Die drei Studierenden des Projektteams fanden in Frankfurt einen Coworking Space, in dem sie „aktive Coworking Prozesse“ feststellen konnten. Für ihre Auswahl bezogen sie sich auf Nina Pohlers Definition eines Coworking Spaces, grenzten den Begriff jedoch auf privatwirtschaftlich betriebene gemeinsame Arbeitsräume ein, weshalb der von öffentlicher Hand betriebene Coworking Space „MainRaum“ ebenso herausfiel wie generische Business Center.

Anhand von fünf Aspekten verglichen sie die Arbeitsräume von Meet’n’ Work als Frankfurter Realität mit dem idealtypischen Bild von Coworking Spaces.

Die Studierenden untersuchten ein Einzelbeispiel in einer von wirtschaftlichen Superlativen (oder Extremen) geprägten Stadt. Frankfurt bildet in vielerlei Hinsicht einen Gegenentwurf zu Berlin.

Dennoch finden sich einige Gemeinsamkeiten. Mitglieder von Coworking Spaces mögen es flexibel: flexibel erreichbar, flexibel nutzbar. Aber täglich den Arbeitsort wechseln mögen nur die wenigsten. Flexibel bedeutet nicht, jeden Tag (wo) anders zu arbeiten. Coworking Spaces orientieren sich flexibel an den Bedürfnissen ihrer Nutzer, damit ihre Mitglieder wiederkommen. 

Für Deskmag fassten die Studierenden ihre Forschungsergebnisse zusammen:

Mobilität der Mitglieder

Anspruch

Viele junge Kreative sind nicht mehr an einen Arbeitsplatz gebunden. Das Büro dieser digitalen Nomaden ist allgegenwärtig und dematerialisiert. Coworking Spaces bieten ihnen kurzfristige 'plug and play' communities, die verkehrstechnisch optimal angebunden sind und so als Home Base für den mobilen Arbeitsalltag dieser hypermobilen Teilmenge der kreativen Klasse dienen.

Wirklichkeit

Keiner unserer Interviewpartner hat jemals in einem anderen Coworking Space gearbeitet, noch sind sie in dem Maße mobil, wie die typischen Coworking Nutzer dargestellt werden. Allerdings führt der Geschäftsführer die zentrale Verkehrsanbindung als Verkaufsargument an: „Dass der Bahnhof (…) mit mehr als 100.000 Zugbewegungen im Jahr auch ein ganz großer Knoten ist – da brauchen wir auch nicht groß drüber lamentieren.“

Flexible Arbeitsprozesse

Anspruch

Freelancer und selbstständig Beschäftigte können als neue digitale Bohème ihren Arbeitsalltag individuell bestimmen. Coworking Spaces dienen als Gegenentwurf zum Nine-to-Five-Job und bieten einen Ort, wo man mit wechselnden Kooperationspartern online oder spontan im Kreativ-Workshop flexibel an verschiedenen Projekten arbeiten kann.

Wirklichkeit

Tatsächlich begrüßt eine Nutzerin „die Möglichkeit flexibel je nach meinen Bedürfnissen auf unterschiedliche Meeting- Räume zuzugreifen“, und ein Interviewpartner begründet die Standortwahl wie folgt: „Es ist jetzt halt so ‘ne Lösung gewesen für, ich sag‘ mal, kurzfristige Angelegenheiten“.

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