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Differenzierende Austauschbeziehungen

Diese Form von Austauschbeziehungen bestehen vor allem zwischen sich (eher) fremden Personen. In diesen Beziehungen geht es nicht primär nicht um ihre Stärkung , sondern vielmehr um beiläufige Informationen oder daraus resultierende Reflexion und Selbsterkenntnis. Mit Menschen die man einmal trifft,  unterhält sich gut, und geht wieder getrennte Wege. Sennett nannte als Beispiel hierfür Gespräche zwischen Fremden im Kaffeehaus an großen Tischen. Diese Gespräche finden in Coworking Spaces ebenso statt.

Auch wenn dein Sitznachbar vielleicht nicht dein bester Freund oder Geschäftspartner ist, kannst du aus den Gesprächen für dich interessante Informationen mitnehmen oder über die Gespräche dein eigenes Verhalten reflektieren. Diese Austauschbeziehungen legen nicht den jeweiligen Gewinn auf die Waagschale. Sie verfolgen informeller und selten geplanter als andere Formen der Zusammenarbeit: Stichwort Serendipity. Es werden die positiven Errungenschaften des einzelnen hervorgehoben, jedoch nicht in einer wertenden Form.

Hiermit ziehen wir von der förderlichen Seite des Austausch-Spektrums in jene die wir eher vermeiden möchten, aber erwähnen wollen wir sie trotzdem:

Nullsummenspiel

Des Einen Verlust, ist des Anderen Gewinn, und am Ende steht immer die Null. Beim Nullsummenspiel gewinnt die Konkurrenz gegenüber der Kooperation. Eine anfängliche Kooperation ist dennoch nötig um die gemeinsamen Grundregeln festzulegen.

Ob man das Nullsummenspiel auf Coworking anwenden kann, bleibt fraglich, es sei denn man setzt sich am Abend auf eine Runde Poker zusammen, oder Monopoly. Das was der Sieger gewinnt, kann nicht mehr sein, als was der Verlierer verloren hat, und wenn der Sieger nett ist, dann lässt der dem Verlierer ein bisschen was übrig um ihn bei Laune zu halten, damit er ihn beim nächsten Spiel noch mehr ausnehmen kann... So arbeiten Unternehmen, je größer sie sind. Je persönlicher Beziehungen untereinander, desto eher kann dieses Verhalten sanktioniert werden. Ein Null-Summen-Spiel, bei dem eine Seite mehr gewinnt als die andere, würde in Coworking Spaces zur Beendigung dieser Beziehungen führen.

The Winner takes it all

Der Titel spricht für sich selbst. Dem Gewinner alles, dem Verlierer nichts. Die Spitze der Nahrungskette gegen den Rest der Welt. Dieser 'Austausch' folgt nach Sennett der Logik des totalen Krieges. Nur dumm, wenn die Spitze sich alles einverlebt und sich ihre Nahrungsbasis von ihr abwendet - oder schlicht nichts mehr zum ausbeuten existiert. Die Beziehungen funktionieren für Sennett vor allem in Monopolen (oder Dikaturen), die nichts mehr als sich selbst am Markt (oder im Staat) übrig lassen. Die erzwungene Zusammenarbeit, sofern man überhaupt von Zusammenarbeit oder Kooperation sprechen kann, endet in der Summe mit einem Minus. Im Coworking-Bereich werden diese, sehr einseitigen Austauschbeziehung daher nicht zu finden sein. 

Noch mehr gibts beim Kongress... Work in Progress

Die verschiedenen Formen der Zusammenarbeit können wir in diesem Artikel nur anreißen, sie prägen jedoch die Art und Weise, wie wir in Zukunft miteinander arbeiten. Je mehr Menschen in die Selbstständigkeit einsteigen oder als Kleinunternehmende arbeiten - und miteinander arbeiten - desto stärker nimmt die Bedeutung von Kooperationen zu, die auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit basieren - als Win-Win-Beziehungen.

Wer von Sennett und weiteren Experten auf diesen Gebieten mehr hören und sehen will, dem empfehlen wir eine Fahrt zur Work in Progress in Hamburg am 28.2. und 1.3.2013. Zu weiteren Themen des Kongress gehören Vorträge und Panels über Collaborative ConsumptionFabLabs, die Wiederentdeckung der GenossenschaftenWirtschaften mit freien Produkten und biografische Zick-Zack-Kurse durchs Arbeitsleben, ob man überhaupt noch davon leben kann und noch vieles mehr. Deskmag berichtet ebenfalls von der Konferenz. 

Bereits eine Woche zuvor, am 21.2.2013, findet in Düsseldorf das Coworking Deutschland Treffen statt. Wir sagen: mitmachen!

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Work in Progress, 28.02. & 01.03.13, Hamburg
Kampnagel, Jarrestraße 20

Coworking Deutschland Treffen, 21.02.13, Düsseldorf
ab 13 Uhr in der Garage Bilk, Bilker Allee 217

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