Yardi Kube: A single connected platform for flexible workspace management
Yardi Kube

Regus: Coworking Spaces sind von "gestern"

Es gibt ja häufig Diskussionen darüber, was ein Coworking Space ist, und was nicht. Regus stößt mit einer zweiten Meldung wiederholt eine mittlerweile etwas ausgelutschte Debatte an, und bezeichnete auf der Worktech12 in London vor kurzem Coworking Spaces als von "gestern", wenn sich hier "gleichgesinnte Leute gemeinsame Arbeitsräume teilen", mit "dot.com, high tech start-ups" identifiziert werden und nur eine "begrenzte Anzahl von Standorten anbieten, wo auch nicht immer unbedingt Leute arbeiten wollen". 

Regus sieht in Coworking dagegen eine "globales Netz von Arbeitsorten in einer hochprofessionellen Umgebung mit einem Mix von Arbeitsplatztypen anzubieten". Womit sich das Unternehmen mit seinen weltweit 1200 Business Centern vor allem selbst zählt.

Eine hochprofessionelle Umgebung mit einem Mix von Arbeitsplatztypen an mindestens 2000 Standorten bieten jedoch  viele Coworking Spaces von "gestern". Sie mögen nicht unter einer Marke arbeiten. Der Zugang zu ihnen ist jedoch wesentlich günstiger, leichter und flexibler als zu einem Business Center von Regus, wenn man sich die Preise (749€/Monat) und AGBs vom Businessworld Programm für "Co-Work-Gemeinschaftsbüros (Shared Office)" anschaut.

Leider weist Regus 'Definition' von Coworking mindestens drei weitere Verständnisfehler auf:

Erstens reduziert sich "Coworking" nicht auf einen Standort oder deren Anzahl, vielmehr geht es darum: können an diesen Arbeitsorten Leute in direktem Kontakt überwiegend freiwillig nebeneinander oder zusammenarbeiten? 

Zweitens teilen sich genau aus diesem Grund in Coworking Spaces sehr wohl viele "gleichgesinnte" Leute ihre Arbeitsräume, weil sie es wegen der überwiegend freiwilligen Auswahl ihres Arbeitsortes es sonst kaum tun würden. Oder arbeitest du freiwillig mit oder neben jemanden, den du nicht ausstehen kannst? Regus bietet dagegen überwiegend Arbeitsorte, die von Angestellten von Unternehmen genutzt werden, die sich ihre Kollegen selten aussuchen können.

Drittens berichteten wir bereits vor einem Jahr, dass Coworking Spaces und Business Centren in keinem Wettbewerb zueinander stehen. Ihre Zielgruppen überschneiden sich, bisher aber nur marginal. Coworking Spaces bieten Arbeitsorte, die es trotz der vielen Business Centren vorher überhaupt nicht gab. Vertreter beider Arbeitsortanbieter können sich deshalb entspannt zurücklehnen.

Die Begriffsdeutung ist den Nutzern dieser Arbeitsorte auch schlicht egal, selbst wenn sie sehr gut zwischen den verschiedenen Konzepten unterscheiden können. Nicht der Begriff (oder die Verpackung) interessiert die Mitglieder und Kunden, sondern der Inhalt und die Angebote - und die müssen Coworking Spaces und Business Center für sich selbst mit entsprechendem Leben füllen. Es spricht auch nichts dagegen, verschiedene Angebote mit einander zu kombinieren, wenn die Nutzer danach fragen. Einige Coworking Spaces und Business Centren tun dies bereits. Sie lernen voneinander, was zu ihnen passt.

Begriffsabgrenzungen sind keine Abwertungen

Deutliche Begriffsabgrenzungen benötigen nur wissenschaftliche Untersuchungen, weil Erhebungen ansonsten unmöglich würden. Stell dir vor, du untersucht die Cafés in deiner Stadt. Frischen Kaffee bieten jedoch nicht nur Cafés sondern auch viele Bäckereien, Tankstellen oder einfach deine Freunde. Wie willst du das untersuchen? Indem du den Begriff auf seinen eigentlichen, greifbaren Kern eingrenzst.

Was sind wesentliche Merkmale ein Cafés? Was unterscheidet sie von einer Bäckerei? So trennen wir in unseren Erhebungen auch Coworking Spaces von Cafés, Bibliotheken oder Business Centren oft voneinander. Damit verbindet sich jedoch keine Geringschätzung oder Abwertung von den anderen Einrichtungen. Außerdem existieren gute und schlechte Bibliotheken, genau wie gute und schlechte Coworking Spaces. Die Bewertung darüber überlassen wir den einzelnen Nutzern und geben nur ihr Meinungsbild wider. 

In einem Punkt stimmen wir mit der Regus-Studie auf jeden Fall überein: "Besorgniserregend finde ich die Tatsache, dass fast jeder Fünfte unserer befragten Home Worker über eine schlechte Sitzposition aufgrund unprofessioneller Einrichtung klagt", meint der Chef von Regus Deutschland. Gute, individuell anpasspare und arbeitsfreundliche Sitze (und Tische) gehören auf jeden Fall zu einem guten Arbeitsplatz!

ssfCoworking Statistics

Startpage