Für Susan Evans, Mitgründer der Office Nomads in Seattle, sind sie angenehm, aber nicht unbedingt arbeitsanregend: „Ich denke nicht, dass Hunde im Büro die Produktivität oder Kommunikation stark steigern. Manche Leute ermöglicht es die Gelegenheiten für eine kurze Pause, die tatsächlich auch kreative Anstöße geben können. Viele Mitglieder mögen es auch mit den Hunde-Besitzern über ihre Hunde zu reden, was Kommunikationsbarrieren abbaut.“
Den positiven Einfluss will sie nicht überbewerten. Sie gibt zu, von ihrem Hund bei der Arbeit auch einfach abgelenkt zu werden, jedoch sehr selten. Wir erhalten auch nur selten Beschwerden über die Hunde. Letztlich überwiegen die Vorteile für sie daher leicht.
Stressabbauend und kommunikativ
Im ‚The Coop’ in Chicago gehören Haustiere zum festen Bestandteil des Stressabbau-Systems: „Sie schaffen eine soziale Atmosphäre, sind niedlich, knuddelig und bringen Bewegung in den Raum“, meint Jocelyn Schwarz, eine der Gründerin von The Coop. „Sie stoßen als Thema viele Gespräche an und eignen sich perfekt, wenn du mal im Stress bist, in dem man sie streicheln kann, sie spazieren führt oder einfach ein wenig mit ihnen spielt.
Stefano vom italienischen Cowo360 in Rom meint, der gelegentliche Besuch von Haustieren erzeugt eine kommunikativere und herzlichere Atmosphäre zwischen den Coworkern: „Natürlich bringen sie einen auch leichter von der eigentlichen Arbeit ab, aber sie bieten eine perfekte Gelegenheit, um mit anderen Leuten ins Gespräch zu kommen. Bis jetzt hatte niemanden Angst vor ihnen, sie ziehen die Leute eher an.“
Hunde sind gute Werbeträger
Im Chicagoer Coop ist das Mitbringen von Haustieren nicht nur einfach Servicemerkmal, die Tiere werden auch als Starattraktion genutzt. Eli, der Golden Retriever des Coop, erscheint in vielen Werbebildern für den Coworking Space. Und Gäste fragen direkt nach ihm, wenn sie vorbeikommen.
Office Nomads aus Seattle machen ähnliche Erfahrung mit ihrem „Haushund“ Buckley: „Wir albern manchmal herum und nennen Buckley den „Closer“, weil er unentschlossene, aber potenzielle Mitglieder davon letztlich überzeugt, bei uns einen Vertrag zu unterschreiben“, sagt Susan Evans.
Für andere Coworking Spaces bedeutet „tierfreundlich“ einfach offen für alle Leute und die verschiedenen Formen der Arbeit zu sein, welches die Essenz der Coworking-Ethik ausmacht. Selbst wenn Coworker die Tiererlaubnis nur selten nutzen, wird allein die Erlaubnis dafür sehr geschätzt, meint Scott Tillit vom Beahive Beacon, im US-Staat New York.
Probleme existieren nur von Fall zu Fall
Die meisten Coworking Spaces entscheiden nach dem Verhalten der Tiere. Beim ,Coop’ erstreckt sich die Erlaubnis nur auf ‚freundliche Haustiere’: „Unsere Tiere lenken bisher niemanden ab, sie sind gut erzogen, aber ich kann mir manchmal natürlich schon Probleme vorstellen. Bisher hatten wir jedoch keine Probleme. Sollten allerdings wegen einem Tier Konflikte entstehen, schätze ich, wir würden es nicht mehr in die Räume lassen“, fasst Jocelyn ihre abschließende Meinung zusammen.
Office Nomads bittet alle Mitglieder ihre Hunde jederzeit in Augenreichweite zu halten und gewöhnlich bleiben die Hunde auch bei den Schreibtischen. Bei einer Größe von fast 500qm entstehen bei nur zwei Hunden auch selten Probleme: „Wir hatten auch schon einige Hunde, die in den Arbeitsräumen störten, aber normalerweise bemerken es ihre Besitzer von alleine und bringen ihre Vierbeiner dann nicht mehr mit“, sagt Susan.
Für Coworker, die einen tierfreundlichen Coworking Space suchen, empfehlen wir auch unsere Schwesterseite Deskwanted. Bei der erweiterten Suche (Advanced Search) reicht ein Klick auf das „Tierfreundlich“-Symbol und schon kann die Suche losgehen.
:::::
