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Yardi Kube
Mittlerweile gibt es weltweit viele Coworking Spaces. Gerade als Coworker liegt die Idee nahe, mal von einem Coworking Space in der Ferne zu arbeiten. Dort zu leben, Zeit zu verbringen, Neues kennenzulernen. Anschluss an eine Community vor Ort zu finden, sowohl für den beruflichen als auch privaten Austausch. Für diese Verbindung von Coworking mit Reisen gibt es bereits einen neuen Begriff: Coworkation.
By Doris Schuppe - Dienstag, 16. Mai 2017

Arbeite, wo und mit wem du willst. Mit der Reiselust im Blut kann jeder digital von einem beliebigen Ort in der Welt arbeiten. Wie besonders ortsunabhängige Digital Nomads verlegen inzwischen auch andere Berufstätige für kurze und lange Zeiträume ihren Arbeitsort ins Ausland. Sie verbringen eine so genannte Coworkation (coworking und vacation): Arbeiten im Coworking Space, und gleichzeitig wie im Urlaub neue Perspektiven in der Ferne gewinnen. Eine Abschlussarbeit der Universität Sankt Gallen hat sich diese Arbeitsform näher angeschaut.

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Diesen Gastbeitrag schrieb Doris Schuppe. Sie ist Social Media-Dozentin und Gründerin des Coworking Space Rayaworx auf Mallorca. Sie führte mit Samantha Wolf ein Interview zu ihrer Masterarbeit "Coworking as a new relevant trend for tourism? An exploratory study".

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"Typische Coworkationists sind unverheiratet, kinderlos und circa Mitte 30. Sie sind gut ausgebildet und technologieaffin. Konsequenterweise arbeiten die meisten von ihnen in wissensintensiven, online basierten Jobs im Dienstleistungssektor," beschreibt Samantha Wolf die untersuchte Gruppe.

Nicht an den Ort gebunden, aber häufig an Personen

Ihnen ist persönliche Freiheit und Flexibilität extrem wichtig, mehr als eine finanzielle Absicherung. Im Alterssplit überwogen mit 64,6 Prozent die Generation Y der 21- bis 35-Jährigen, gefolgt von 30,5 Prozent der älteren Generation X (36-49 Jahre). Interessanter Aspekt: Von den TeilnehmerInnen der Befragung waren 17 Prozent verheiratet und weitere ca. 35 Prozent in einer Beziehung – weniger als die Hälfte sind Singles.

Den Coworking Spaces geben die Reisenden klaren Vorzug: 90 Prozent der Befragten gefällt der Arbeitsplatz im Coworking Space. Hier treffen sie eine Grundausstattung an, die sie produktiv macht: Angefangen vom Arbeitstisch über die leistungsfähige Online-Verbindung bis hin zu motivierenden Coworkern an den Nachbartischen. In Hotel, Ferienwohnungen, Hostels oder Cafés fällt es dagegen schwer, zu arbeiten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Coworkationists bereits mit Coworking vertraut sind: "Knapp 80 Prozent der von mir befragten Coworkationists sind mit Coworking vertraut, bevor sie eine Coworkation machen," sagt Samantha Wolf. 37,8 Prozent nutzten im Vorfeld ihrer Coworkation oft Coworking Spaces, 30,5 Prozent ab und zu und 11 Prozent selten. Lediglich 20,5 Prozent der Befragten waren vor ihrer Coworkation keine Coworker.

Coworking Spaces wichtiger als der Urlaubsort

Wer annimmt, der Urlaubsort sei der ausschlaggebende Grund für die Coworkation, stellt die Untersuchung ein überraschendes Ergebnis entgegen: Die Wahl für den jeweiligen Ort erfolgte zu 39 Prozent aufgrund der Destination, und zu 61 Prozent aufgrund des Coworking Space vor Ort! Samantha Wolf: "Ich bin fest davon überzeugt, dass Coworkation für zahlreiche Tourismusdestinationen große Chancen bieten kann. Coworkation ist ein innovatives Tourismuskonzept, welches solchen Orten bei der Erschließung neuer, zukunftsträchtiger Kundensegmente helfen kann." Denn im Zuge des Trends der Neo-Tribalization sind Menschen auf der Suche nach Sinngemeinschaften. Ein Trend, den Betreiber von Coworkation Spaces aufgreifen und Anziehungspunkte in der Destinaton bieten.

Für ihre Studien tauchte Samantha Wolf in das Thema Coworking und Tourismus selber richtig ein. Sie reiste viel und verlegte ihre Forschungsarbeit in verschiedene Coworking Spaces. Wir trafen uns auf der Coworking Europe Conference in Lissabon 2014 und dann während ihrer Coworkation auf Mallorca. War es vor ihrer Studie noch eine These, so zeigte sich jetzt, dass Coworking für den Tourismus bedeutsam ist. Denn Coworkations passen zum Trend der so genannten 'Multipurpose Holidays', also Ferienreisen mit mehreren Zwecken. So kann während einer Coworkation neben der Arbeit am eigenen Herzensprojekt wie zum Beispiel für ein neues eBook auch der Tauchschein gemacht werden. "Hybride Ferienreisen werden immer beliebter, je mehr die Grenzen zwischen Freizeit und Arbeit verschwimmen – und je weniger Zeit im Alltag für solche 'side projects' bleibt," so Samantha Wolf.

Eine spannende Entwicklung, von der wir heute erst die Anfänge sehen. Wer das gerne ausprobieren möchte, sollte auf jeden Fall geplant herangehen, rät Samantha Wolf. Mit konkreter Zielsetzung und genauer Planung, wie viel Zeit für das Arbeiten im Coworking Space und wie viel für Freizeit gedacht ist. Welche Ziele man in der Coworkation erreichen möchte. So aufgestellt fällt es selbst Anfängern leichter, die Reise sowohl fürs Arbeiten als auch zur Entspannung anzutreten. Schöne Coworkation!

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Mehr über die Arbeit erfährst du in einem Interview auf den Seiten der Gastautorin. Doris Schuppe ist Social Media-Dozentin. In München lernte sie Coworking Spaces kennen. Inzwischen lebt und arbeitet sie im Südosten von Mallorca und gründete dort den Coworking Space Rayaworx. Über das Thema Coworkation führte sie mit Samantha Wolf ein Interview zur Master Thesis "Coworking as a new relevant trend for tourism? An exploratory study", die Wolf an der Universität St. Gallen fertigstellte.

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Wer selbst keine eigene Coworkation planen möchte, findet hier eine Liste von Reiseanbietern, die Coworking mit Ferienaktivitäten verbinden.

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