Yardi Kube: A single connected platform for flexible workspace management
Yardi Kube

Vernetzung

Anspruch

Coworking Spaces bieten ihren Nutzern die Möglichkeit, Kontakte auf organisierten Netzwerktreffen aufzubauen und zu pflegen. Da die Mitglieder zusätzlich in digitale Arbeitsprozesse und Netzwerke eingebunden sind, können Coworking Spaces analog zum Konzept derglobalizing microspacesals volatile Räume verstanden werden, in denen sich globale Verbindungen kurzfristig überschneiden. Sie befinden sich als physische Knotenpunkte von primär digitalen Netzwerken auf der dialektischen Schwelle zwischen physischen und virtuellen Orten.

Wirklichkeit

Ein Interviewpartner bezeichnete seine Firma, deren Zweigstelle bei Meet’n’Work sitzt, als „reine internetbasierte Firma“, bei der „alles“ online abläuft, was den aufgezeigten analytischen Rahmen im Ansatz bestätigt. Es finden jedoch keinerlei organisierte Netzwerktreffen statt, und der firmenübergreifende Kontakt zwischen Nutzern hält sich stark in Grenzen. Die Betreiber des Spaces nehmen an regionalen Coworking-Treffen teil, messen ihnen jedoch keine große Bedeutung bei.

Informationstechnische Infrastruktur

Anspruch

Für eine optimale Nutzung der Techno-Cloud sind in Coworking Spaces Internetanschlüsse und Peripheriegeräte (z.B. Drucker, Scanner, Projektionsgeräte) vorhanden, die höchsten Ansprüchen genügen. Zudem ist ihre Online-Präsenz in sozialen Netzwerken, Suchmaschinen, Google Maps etc. – als alternative, virtuelle Dimension eines physischen Ortes komplementär und unabdingbar für ein funktionierendes Coworking Space-Konzept.

Wirklichkeit

Die informationstechnische Infrastruktur wird bei Meet’n’Work als zentrales Verkaufsargument hervorgehoben. Einerseits bemerkt jedoch der Geschäftsführer, dass „die Leute noch nicht so weit sind, dass sie alles das, was technisch möglich wäre, nutzen“, und andererseits genügt der W-LAN-Anschluss nicht den Ansprüchen eines Nutzers: „Die Leitung ist nicht stabil genug, um darüber telefonieren zu können.“ Die zentrale Bedeutung der Online-Präsenz des Coworking Spaces wurde uns von allen Seiten bestätigt.

‚Neue Arbeitssoziologie‘

Anspruch

Neben der Infrastruktur gibt es für digitale Nomaden viele weiche Faktoren, die für die Nutzung eines CWS sprechen: Austausch mit Gleichgesinnten, gegenseitige Motivation, spontanes professionelles Feedback sowie informeller Wissenstransfer werden oft als neuartige Entwicklungen dargestellt, die mit Coworking-Prozessen einhergehen. Wir argumentieren jedoch, dass es sich hierbei um analoge soziale und klimatische Eigenschaften des klassischen Büros handelt, die sich der Digitalisierung widersetzen.

Wirklichkeit

Zufällige Begegnungen und Kooperationen (die als Teil des Coworking-Konzepts n ihrer Zufälligkeit im Sinne derSerendipitätbewusst zugelassen werden) kommen bei Meet’n’Work des Öfteren vor. Jedoch handelt es sich bei den Kooperationen um gegenseitige Aufträge, und nicht etwa um Kollaborationen an gemeinsamen Projekten oder spontane Workshops, wie das idealtypische Bild von kreativer Arbeit in Coworking Spaces glauben macht.

Fazit

Einige der idealtypischen Aspekte ließen sich im Frankfurter Coworking Space Meet’n’Work wiederfinden, andere waren nur ansatzweise oder gar nicht vorhanden. Dabei entschieden sich die Betreiber von Meet’n’Work ganz bewusst gegen das ‚typische‘ Coworking Space-Modell, dem der Geschäftsführer einen „Selbsthilfegruppencharakter“ zuschreibt.

Meet’n’Work bietet Privatbüros an und macht mit einer Empfangsperson, stilvoller Möblierung und umfangreichen Office-Services einen professionellen Eindruck, was von den interviewten Nutzern äußerst positiv gewertet wird, denn auch sie entsprechen nicht dem medialen Bild der jungen unorthodoxen digitalen Bohème. Als flexibler Büroraum für Unternehmen und Selbständige, „die aus dem Coworking rausgewachsen, aber noch nicht in der Welt angekommen sind, Tausende von Quadratmetern anmieten zu wollen“ ist Meet’n’Work als Hybrid aus Coworking Space und Business Center einzuordnen.

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Der Artikel enthält eine editierte Zusammenfassung des Projektberichtes der Studierenden Dan Orbeck, Till Straube und Renard Teipelke des Masterstudiengangs „Geographien der Globalisierung“ am Institut für Humangeographie der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Eine ausführliche Version der Projektarbeit inklusive der Ergebnisse findet sich hier.

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